Covid-19-Newsticker

Live-Updates zum Coronavirus

In unserem Live-Ticker berichten wir über die wichtigsten Corona-Meldungen für die Klinikszene.

Gutachten des Expertenbeirats liegt vor
© Pixabay/fernandozhiminaicela

Gutachten des Expertenbeirats liegt vor

Die Abrechnung des Expertenbeirats für das Leistungsgeschehen in den Krankenhäusern sowie die Ausgleichszahlungen im gesamten Jahr 2020 liegt nun endlich vor. Die ausschließlich stationären Erlöse der allgemeinen Krankenhäuser sind demnach durchschnittlich um 3,7 Prozent und die der psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken durchschnittlich um 10,6 Prozent gestiegen.

Zur Meldung

Neue Pandemie-Bewertung anhand von Intensiv-Neuaufnahmen gefordert

Experten des Helmholtz-Zentrums, Intensivmediziner und Statistiker warnen, dass die Sieben-Tage-Inzidenz kein guter Orientungspunkt mehr für die Corona-Maßnahmen sei. Vielmehr müsse auf die Zahl der Neuaufnahmen auf den Intensivstationen innerhalb von sieben Tagen geachtet werden. Zwar würden mehrere Indikatoren gebraucht, um die Lage sachgerecht abzubilden und Maßnahmen zu treffen, sollte man sich jedoch nur auf einen Messwert beschränken müssen, wäre die Zahl der Neuaufnahmen auf den Intensivstationen das, "was der Situation am ehesten gerecht wird", zitiert die FAZ den Epidemiologen Gérard Krause vom Helmholtz-Zentrum. Den Fokus auf schwer Erkrankte zu setzen, werde künftig noch wichtiger sein, da sich die Sieben-Tage-Inzidenz zunehmend von der eigentlichen gesundheitlichen Lage entkoppele.

Uni Kassel untersucht Wirksamkeit der Corona-Maßnahmen in der ersten Welle

In einer statistischen Studie hat die Universität Kassel die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Covid-19-Eindämmung in der ersten Welle 2020 untersucht. "Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht waren die Säulen des Erfolgs, um die Pandemie einzudämmen", so das Fazit von Studienleiter Prof. Dr. Reinhold Kosfeld. Demnach reduzierten Kontaktbeschränkungen den Infektionsansteig um fast 14 Prozentpunkte. Die Maskenpflicht an öffentlichen Orten, Supermärkten oder dem ÖPNV reduzierte den Anstieg um weitere 13,5 Prozentpunkte, heißt es in einer Mitteilung der Universität. Für die Analyse wurden die Daten von 401 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten ausgewertet.

Mehr als 5.000 Covid-Intensivpatienten

Die Zahl der intensivpflichtigen Coronapatienten hat die 5.000er Marke geknackt. Wie die Berliner Zeitung berichtet, werden bundeweit 5.049 Patienten auf den Intensivstationen behandelt, 62 mehr als am Vortag. So groß war die Auslastung zuletzt Mitte Januar.

 

Auch Kinder und Jugendliche von Long-Covid betroffen

In der auf Long-Covid spezialisierten Median-Klinik in Heiligendamm werden die Patienten immer jünger. Es würden zunehmend 20 bis 30-Jährige stationär aufgenommen, im vergangenen Monat sogar zwei 18-Jährige, teilt Chefärztin Jördis Frommhold der Deutschen Presse-Agentur mit. Anfragen nach pädiatrischen Patienten würden sich häufen. Die Klinik stünde auch für Jugendliche ab 14 Jahren in Begleitung eines Erziehungsberechtigten bereit. Durch die Virusvariante B.1.1.7 würden auch junge Menschen erkranken. Einer britischen Studie zufolge, entwickeln sieben Prozent der Jugendlichen Long-Covid, bei Erwachsenen sind es 14 Prozent. Problematisch sei auch, dass es bisher keinen Impfstoff für Kinder und Jugendliche gäbe.

Corona-Ausbruch in Dortmunder Klinik

Nach einem falsch-negativen Schnelltest-Ergebnis eines Besuchers kam es im Klinikum Dortmund zu einem Corona-Ausbruch. Inzwischen gibt es 26 Infizierte, davon 18 Patienten und acht Mitarbeitende. Bisher gäbe es jedoch symptomlose oder milde Verläufe, berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ). Das Klinikum warnt daher vor falscher Sicherheit. Ein negatives Testergebnis sei kein Freifahrtschein, es würden weiterhin Maskenpflicht und Abstandsregeln gelten.

Mehr Warnungen vor Triage

Die Vorsitzende des Ärzteverbandes Marburger Bund, Susanne Johna, warnt wegen der Verzögerung der bundeseinheitlichen Notbremse vor einer Triage in den Kliniken. "Die Notbremse kommt ohnehin spät", sagt Johna dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), "aber wenn wir noch länger warten, droht eine Überlastung der Intensivstationen. Dann kann eine Triage nötig werden." Man müsse sofort auf die Bremse treten, damit die Entwicklung nicht endgültig aus dem Rude laufe. Ursprünglich sollten die Beratungen über die Änderung des Infektionsschutzgesetzes in dieser Woche abgeschlossen sein - so zumindest der Plan der großen Koalition. Die Opposition stimmte der erforderlichen Fristverkürzung jedoch nicht zu. Deshalb berät der Bundestag erst kommenden Mittwoch abschließend, der Bundesrat danach. Johna appeliere dringend an die Koalitionsfraktionen, die Opposition und die Länder, die Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes noch in dieser Woche zu beschließen. 

Prof. Michael Hallek, Direktor der Inneren Medizin an der Kölner Uniklinik, hat in der "Aktuellen Stunde" des WDR eine alarmierende Einschätzung abgegeben. Auf die Frage, wie viel Zeit noch bliebe, um eine Triage zu verhindern antwortete er: "Wenn die Zahlen weiter steigen, ist es noch eine Woche." Schon jetzt sei es schwierig, im in Köln Intensivbetten für bestimmte Patienten zu verhindern. Er betonte deshalb, dass sofort politisch entschieden werden müsse, schreibt der Kölner Stadt-Anzeiger

 

Bereits Anfang der Woche warnte Weltärzte Präsident Frank Ulrich Montgomery vor drohender Triage.

Mehr Warnungen vor Triage
© Getty Images/Sascha Schuermann/Freier Fotograf

UMG schafft weitere Intensivkapazitäten

An der Göttinger Universtitätsmedizin (UMG) entsteht derzeit ein Modulgebäude der Intensivmedizin, indem mit 41 Intensivbettplätzen zusätzliche Kapazitäten für die Versorgung von Corona-Patienten geschaffen werden sollen. Wie die UMG berichtet, habe das Land Niedersachsen für den Fall weiterer Coronawellen eine Ausweitung der Kapazitäten der Intensivmedizin und ein Vorhalten von Betten und Personal angekündigt. Die UMG setzt diese Vorgabe um und errichtet dazu ein neues Gebäude für die Intensivmedizin in Modulbauweise. Die Kosten liegen bei etwa 26,6 Millionen Euro, das Land Niedersachsen übernimmt 12 Millionen, die UMG 14,6 Millionen Euro. Im Sommer soll das Gebäude in Betrieb genommen werden. In der Nachnutzung ist das Gebäude für die kinderintensivmedizinische Versorgung vorgesehen.

DIVI rechnet mit mehr als 6.000 Covid-Intensivpatienten

Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) rechnet mit 6.000 intensivpflichtigen Corona-Patienten Ende April. Damit haben die Intensivmediziner ihre Prognose nach oben korrigiert - noch am Freitag rechnete DIVI-Präsident Gernot Marx mit 5.000 Patienten. "Wir müssen davon ausgehen, dass wir deutschlandweit jetzt jeden Tag zwischen 50 und 100 neue Covid-Intensivpatienten aufnehmen müssen", zitiert die Frankfurter Rundschau Marx. Von den mehr als 26.000 Intensivbetten in Deutschland sind aktuell noch 4.000 frei. Jedoch werden diese nicht nur für Covid-Patienten benötigt. Innerhalb einer Woche könnte noch eine einsatzbereite Notfallreserve von rund 11.000 Betten aufgestellt werden. In der Folge gehen die Kliniken in einen "katastrophenähnlichen Zustand". Es werden Bereiche aus Kliniken genutzt, die keine Intensivstationen sind, Personal aus Bereichen, das nicht oder nur zum Teil für Intensiv ausgebildet ist, wird zusammengezogen. 

Die DIVI fordert die Bundesregierung erneut auf, zügig zu handeln und die geplanten bundeseinheitlichen Regelungen noch in dieser Woche zu verabschieden. Würde das Gesetz erst Ende April beschlossen werden, würde die Patientenzahl sogar auf 7.000 steigen.

DIVI rechnet mit mehr als 6.000 Covid-Intensivpatienten
© Getty Images/Sascha Schuermann/Freier Fotograf

85% der Beschäftigten in Berlins Gesundheitswesen sind geimpft

Mindestens 85 Prozent der Beschäftigten im Berliner Gesundheitswesen sind mit einer ersten Dosis gegen Corona geimpft. Wie der Tagesspiegel berichtet, hätten fast 40 Prozent bereits die zweite Dosis erhalten. In den Krankenhäusern wurden von den mehr als 56.200 Mitarbeitenden 86 Prozent einmal und 27 Prozent zweimal geimpft, in den stationären Pflegeeinrichtungen von 28.300 Mitarbeitenden 81 Prozent (erste Dosiss) und 55 Prozent (zweite Dosis). Auch in den Gesundheitsämtern hätten mehr als 80 Prozent der Mitarbeitenden (u.a. Ärzte, Übersetzer, Sozialpädagogen) ihre erste Impfdosis erhalten. 

Auch in der restlichen Bevölkerung ist die Impfquote hoch: Fast 16 Prozent wurden einmal, sieben Prozent zweimal geimpft. Dies sei eine höhere Quote als in allen anderen Bundesländern.

Eigenes Corona-Dashboard für die Universitätskliniken

Das Universitätsklinikum Bonn (UKB) hat für sich und neun weitere Universitätsklinika ein Covid-19-Dashboard entwickelt, das Einblick in die Corona-Lage auf den Stationen ermöglicht. Im Rahmen des durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Kooperationsprojektes „CODEX“ von insgesamt 35 Universitätskliniken werden Informationen zur Corona-Versorgungslage direkt aus deren elektronischen Dokumentationssystemen abgerufen und sind jederzeit unter coronadashboard.ukbonn.de verfügbar. Dabei sind alle Daten anonymisiert und entsprechen dem höchsten Datenschutzstandard. Das Dashboard liefert u. a. aktuelle Informationen zur Gesamtzahl der Patienten mit COVID-19-Infektion, zum Versorgungsniveau, zur Verweildauer auf den Intensivstationen sowie zu Alter und Geschlecht.

Ziel sei, den beteiligten Kliniken detailliertere Einblicke in die überregionale Versorgungslage anzubieten und gleichzeitig einen transparenten Informationsfluss zwischen medizinischen Versorgungseinrichtungen und der Öffentlichkeit zu schaffen, ohne das medizinische Personal mit zusätzlichen Melde- und Erfassungsaufgaben zu belasten. Kurzfristig erhalten Interessierte dadurch zusätzliche Informationen zur Corona-Lage. "Langfristig wollen wir eine kontinuierlich arbeitende Infrastruktur schaffne, die auch über die Corona-Pandemie hinaus dazu dient, Herausforderungen des Gesundheitssystems in Deutschland schneller und besser zu erfassen und zu bewältigen", sagt Dr. Sven Zenker, Ärztlicher Leiter der Stabsstelle Medizinisch-Wissenschaftliche Technologieentwicklung und -koordination am UKB, in einer Mitteilung.

Eigenes Corona-Dashboard für die Universitätskliniken
© GettyImages/JIRAROJ PRADITCHAROENKUL

Kontakt zum Kundenservice

Rufen Sie an: 0 56 61 / 73 44-0
Mo - Fr 08:00 bis 17:00 Uhr

Senden Sie uns eine E-Mail:
info@bibliomedmanager.de

Häufige Fragen und Antworten finden Sie im Hilfe-Bereich