Bis zum Jahr 2022 soll es in Nordrhein-Westfalen flächendeckend Portalpraxen geben. Darauf haben sich das Gesundheitsministerium in NRW sowie Vertreter von Krankenhäusern, Ärzten, Krankenkassen und Apothekern geeinigt, wie das Ministerium am Freitag mitteilte. Bei den Portalpraxen gehen Patienten in Krankenhäusern zunächst zu einem zentralen Empfang. Von dort werden sie nach einer Ersteinschätzung zum richtigen Behandlungsort gelotst: in die Notfalldienstpraxis der niedergelassenen Ärzte, in die Notfallambulanz eines Krankenhauses oder in eine ambulante Arztpraxis zu den regulären Sprechzeiten.
Durch die Portalpraxen sollen Patienten schneller behandelt und zugleich die Klinikambulanzen und Notaufnahmen entlastet werden. Denn die Anlaufstellen werden immer mehr in Anspruch genommen, wie der Gesundheitsminister in NRW, Karl-Josef Laumann (CDU), betonte. Gleichzeitig müssten Patienten zum Teil zu lange warten. "Der Reformbedarf ist also unübersehbar." Auf den Bund wolle man bei dem Thema nicht warten, so Laumann. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte im Dezember Vorschläge für die Notfallversorgung vorgelegt, die in die gleiche Richtung wie in NRW gehen. Der Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen Jochen Brink lobte das Vorhaben: "Portalpraxen und ein ,Ein-Tresen-Modell´ sind – wie erfolgreiche Beispiele vor Ort in Krankenhäusern zeigen – eine Lösungsmöglichkeit."