Gutachten zur Krankenhauslandschaft

Rheinland-Pfalz will Zentralisierung forcieren

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Rheinland-Pfalz will Zentralisierung forcieren
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Die Notfallversorgung in den rheinland-pfälzischen Krankenhäusern ist nach einem Gutachten im Auftrag der gesetzlichen Krankenkassen und Kassenverbände gut. Die derzeitige Krankenhausstruktur im Land sei jedoch geprägt durch viele kleine Standorte, die nur einen geringen Spezialisierungsgrad erreichten, geht aus dem Gutachten des Institutes for Health Care Business GmbH hervor. Die vorhandenen Betten seien im Ländervergleich niedrig ausgelastet. Dazu kommt dem Gutachten zufolge, dass es sich bei den im Krankenhaus behandelten Patienten oft um leichtere Fälle handelt, die mittlerweile gut auch ambulant versorgt werden könnten. Stationäre Versorgungsformen würde jedoch in hohem Maße Ressourcen binden. Das sei gerade bei stark rückläufiger Auslastung nicht zielführend. Zudem gebe es Doppelstrukturen, denen mit Maßnahmen zur Schwerpunktebildung und Zentralisierung begegnet werden könnte. 

Viele kleine Krankenhäuser im Land

Die derzeitige Struktur in Rheinland-Pfalz sei geprägt von vielen kleinen Krankenhäusern mit weniger als 150 Betten und einer landesweiten Auslastung von nur 66 Prozent bestehender Kapazitäten, berichteten Vertreter der Krankenkassen. Durch die Bündelung von medizinischen Leistungsgruppen könnten Krankenhäuser oder Standorte ihre Fallzahlen in bestimmten Leistungsgruppen steigern. 

Zusammenlegung für mehr Wirtschaftlichkeit

Die Zusammenlegung und Konzentration mehrerer Kliniken gerade in Regionen mit hoher Krankenhausdichte an einem bestehenden oder einem neu zu bauenden Zentralklinikum würde dem Gutachten zufolge zu wirtschaftlichen Betriebsgrößen und zur Steigerung der Versorgungsqualität führen. Die Schwerpunktbildung und Zentralisierung hätten das Potenzial, die stationären Versorgungsstrukturen im Land langfristig zu verbessern.

Gesundheitsminister verweist auf Krankenhausstrukturreform

„Wir sind uns völlig einig, dass wir vor dem Hintergrund der Krankenhausstrukturreform und angesichts des großen wirtschaftlichen Drucks der Kliniken Handlungsbedarf im Land haben, diese gute Versorgung auch in Zukunft zu sichern“, sagte der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD). Man sei mit vielen Trägern in Gesprächen. 

Krankenhausgesellschaft kündigt Diskussionen an

Der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz, Andreas Wermter, kündigte an, dass die von den Gutachtern angeregten Änderungen in der Struktur der Krankenhäuser nun im Rahmen der Krankenhausreform unter allen Beteiligten diskutiert werden.
 

Quelle: dpa

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