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Zahl der Apotheken sinkt weiter

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Zahl der Apotheken sinkt weiter
© Gettyimages/alvarez

Immer mehr Apotheken schließen. Nach Angaben der Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände (ABDA) haben allein im vergangenen Jahr 500 Apotheken in Deutschland geschlossen, so viele wie in ganz Thüringen. "Die Versorgung der Menschen ist in Gefahr", warnte Verbandschefin Gabriele Overwiening in Berlin. Dem Verband zufolge hat innerhalb von 20 Jahren ein Fünftel der Apotheken aufgegeben. Nach Zahlen des Apothekendienstleisters Noventi sind seit Jahresbeginn noch einmal 142 Schließungen hinzugekommen.

Der Apothekerverband und die Apothekengewerkschaft Adexa fordern eine Anhebung des seit 2013 nicht mehr erhöhten Honorars von 8,35 Euro pro rezeptpflichtigem Arzneimittel. "Pro Tag verschwindet mehr als eine Apotheke vom Markt, die genaue Zahl ist 1,36", sagte in München Noventi-Vorstandsmitglied Mark Böhm. "2023 gab es nur noch 17.571 Apotheken in Deutschland." Das Unternehmen übernimmt unter anderem die Abrechnung von Rezepten, Kunden sind nach Firmenangaben 8.000 Apotheken, Eigentümer ist der Verein FSA, ein Zusammenschluss von Apotheken. 

Deutschland stehe laut Apothekerverband bei der Verfügbarkeit von Apotheken für die Bürger erheblich schlechter da als im europäischen Durchschnitt. "Während im Schnitt 32 Apotheken in der Europäischen Union (EU) 100.000 Bürgerinnen und Bürger versorgen, sind es in Deutschland nur noch 21", kritisierte Overwiening. 

"Das Apothekensterben verläuft immer schneller", kritisierte Adexa-Bundesvorstand Andreas May. "Auch betriebsbedingte Kündigungen nehmen zu." Die Apotheken bräuchten dringend mehr Geld von der Politik.

Die Ausdünnung hat nach Worten Böhms allein wirtschaftliche Gründe. "Der Apothekenbereich ist eigentlich seit über zehn Jahren vollständig von der Situation im Markt abgekoppelt." Der Schließungstrend treffe demnach eher die Städte als ländliche Regionen. "Man wechselt dort nicht schnell in den Versandhandel, weil man den Apotheker sehr gut kennt", sagte Böhm. 

Die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), künftig auch Apotheken ohne Apotheker zuzulassen, lehnten sowohl der Apothekerverband als auch das Unternehmen vehement ab. 

Quelle: dpa

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