Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) will den umstrittenen Bundes-Klinik-Atlas überprüfen.
Eine Abteilung im Bundesgesundheitsministerium (BMG), die sich mit der Weiterentwicklung des Atlas beschäftigt hatte, wird aufgelöst. Dies erklärte eine BMG-Sprecherin, nachdem es eine Meldung gegeben hatte, derzufolge das Ministerium den Atlas einstellen wolle. Nun kümmert sich eine andere Abteilung um die Zukunft des Atlas, wie die Sprecherin erklärte.
Überraschend käme ein Ende des Atlas jedoch nicht, denn die Ministerin, ihre Partei, Fachgesellschaften und die Bundesländer hatten in den vergangenen Monaten immer wieder den Nutzen des Klinikregisters infrage gestellt.
Warkens Vorgänger Karl Lauterbach (SPD) hatte den Altas als Teil der Krankenhausreform unter großem Protest der Bundesländer und der Kliniken eingeführt. Der Atlas stuft die 1.700 Krankenhäuser Deutschlands in Level ein und soll Aussagen zur Behandlungsqualität einzelner Abteilungen liefern. Mit dem Atlas wurden außerdem bis dato unbekannte Arztzahlen pro Abteilung erhoben.
Die Zugriffe der Bürger auf das Online-Portal blieben mit rund 200.000 pro Monat hinter den Erwartungen zurück und von verschiedenen Seiten gab es Kritik an der Validität der Daten. Nun will Nina Warken die Reißleine ziehen.
In einer früheren Version hieß es in diesem Artikel, dass die Ministerin den Bundes-Klinik-Atlas einstellen wolle.
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