Appell

Hankeln: Kliniken nicht im Regen stehen lassen

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Hankeln: Kliniken nicht im Regen stehen lassen
© MARTIN FODDANU PHOTOGRAPHY

Angesichts der historisch hohen Inflation warnt Asklepios vor einer drohenden wirtschaftlichen Notlage der Krankenhäuser. Steigende Preise für Energie und Medizinprodukte verstärkten die durch die Corona-Pandemie bestehenden Vorbelastungen und führten zu einer akuten Notsituation in der deutschen Krankenhauslandschaft. Der Klinikkonzern fordert von der Politik, eine schnelle und unbürokratische Hilfe für die Krankenhäuser in Deutschland, weil die aktuelle Anpassung der Fallpauschalen für 2022 von 2,3 Prozent nicht ausreiche, um die steigenden Kosten zu decken. Ein unbürokratischer Inflationsausgleich in Höhe der realen Mehrkosten könnte die kritische Situation entschärfen und die Kliniken für den nächsten Winter sowie eine weitere Corona-Welle finanziell ausreichend auszustatten, heißt es in einer Mitteilung. 

„Krankenhäuser werden angesichts der steigenden Kosten von der Politik aktuell im Regen stehen gelassen. Vor allem mit Blick auf die Leistung unserer Krankenhäuser und ihrer Beschäftigten während der Corona-Pandemie ist die Situation nicht hinnehmbar. Die finanziellen Rahmenbedingungen müssen schnellstmöglich den realen Gegebenheiten angepasst werden, um eine finanzielle Notlage vieler Kliniken zu vermeiden“, sagt Kai Hankeln, CEO der Asklepios Gruppe. 
 
Weil Krankenhäuser wegen des gedeckelten Erlössystems mit festgelegten Budgets die Preissteigerungen nicht an ihre Kunden – in diesem Fall die Krankenkassen – weitergeben könnten und die letzten Verhandlungen über die geltenden Fallpauschalen im Dezember 2021 die inflationsbedingten Preisanstiege nicht berücksichtigten, könnten die Kliniken in eine dramatische Finanzierungslücke rutschen. Zudem sehe das auf Fallpauschalen basierende Vergütungssystem keine Korrekturmechanismus vor, mahnt Asklepios. Zugleich leiden die Krankenhäuser aktuell unter einem Inflationsdruck und niedrigen Behandlungszahlen. Nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) drohe den Kliniken ein außerplanmäßiger Kostenanstieg von insgesamt rund 1,45 Milliarden Euro. Neben den steigenden Preisen für Energie oder Medizinprodukte fehlten den Kliniken Einnahmen, die durch ausgefallene Behandlungen in den vergangenen Pandemiewellen verloren gegangen seien. Auch der Krankenhaus Rating Report des Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) zeige, dass rund 60 Prozent der Kliniken im laufenden Jahr in die Verlustzone rutschen könnten. Rund 20 Prozent der Häuser seien laut RWI sogar akut insolvenzgefährdet.
 
„Wir erleben derzeit Preissteigerungen bei Energie- und bei Materialkosten, die sogar über der allgemeinen Inflationsrate liegen“, erklärt Hankeln. „Sollte die Politik nicht reagieren, müssen wir mit zusätzlichen Belastungen für die Beschäftigten und im schlimmsten Fall mit Einschränkungen in der Patientenversorgung rechnen.“ Angesichts der geopolitischen Lage rechne Asklepios nicht mit einer Umkehr der aktuellen Preisentwicklung. Eine kurzfristige und unbürokratische Lösung des akuten Finanzierungsproblems sei deshalb von zentraler Bedeutung, appelliert er. 

Autor

 Anika Pfeiffer

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