Mehr als 1.000 zusätzliche Betten in Kliniken fordern Altersmediziner bis 2023, um die steigende Zahl geriatrischer Patientinnen und Patienten versorgen zu können. Mit über 50.000 zusätzlichen Behandlungsfällen müssen stationäre und teilstationäre geriatrische Kliniken und Rehabilitationskliniken bis zum Jahr 2030 rechnen. So lautet das Ergebnis einer Analyse, die der Bundesverband Geriatrie mit seinem neuen Weißbuch vorgelegt hat.
Unbestritten ist demnach, dass durch die Babyboomer-Generation der Bedarf in den nächsten Jahren erheblich wachsen wird. Die konkrete Schätzung des Verbands, in welcher Größenordnung sich dieser Anstieg auf der Basis von 2019 in den Fachabteilungen der Krankenhäuser im Jahr 2030 darstellen wird, geht von über zehn Prozent aus, also 38.227 zusätzliche Fälle. Für die geriatrische Rehabilitation erwartet der Verband eine Steigerung von 9,8 Prozent (+12.415).
Diese demografisch bedingten Effekte machen nach Erwartungen des Verbands zusätzliche Betten erforderlich: in Kliniken für Geriatrie 1.238 und in geriatrischen Reha-Einrichtungen 520. Bereits zwischen 2013 und 2017 waren die Fallzahlen allein in geriatrischen Krankenhäusern um 27 Prozent gestiegen.
„Um den tatsächlich benötigten Bedarf abzubilden, müssen auch Patientinnen und Patienten mit geriatrischem Profil in anderen medizinischen Disziplinen einbezogen werden“, erläutert Verbands-Geschäftsführer Dirk van den Heuvel. Legt man nun die vorsichtige Schätzung zugrunde, dass zehn Prozent der Patienten anderer Fachdisziplinen in Krankenhäusern geriatrisch versorgt werden müssen, so ergibt sich ein zusätzlicher Kapazitätsbedarf von rund 5.860 Betten in Kliniken für Geriatrie und 800 Betten in geriatrischen Reha-Kliniken.
