MVZ Friedrichshafen und Tettnang

Gläubiger stimmen Insolvenzplänen zu

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MVZ Friedrichshafen und Tettnang: Gläubiger stimmen Insolvenzplänen zu
MVZ Friedrichshafen und Tettnang: Gläubiger stimmen Insolvenzplänen zu © iStock.com/RapidEye

Die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) Friedrichshafen und Tettnang haben eine entscheidende Hürde genommen: Die Gläubiger haben den Insolvenzplänen einstimmig zugestimmt. Damit ist der Weg frei für die Übernahme durch die Oberschwabenklinik ab 2026. Die Kliniken des Medizin Campus Bodensee (MCB) falllen nicht darunter und sind nicht Teil des Insolvenzverfahrens. 

Die Gläubiger haben den beiden Insolvenzverfahren der MVZ Friedrichshafen und Tettnang einstimmig zugestimmt. Das teilen die Insolvenzverwalter Steffen Beck von der Pluta Rechtsanwalts GmbH mit. Damit sei die entscheidende letzte Hürde in beiden Verfahren genommen, die zum Jahresende aufgehoben werden. Somit können die MVZ ab 2026 wie geplant den Neustart vollziehen. 

Laut der Insolvenzplanlösungen soll die Oberschwabenklinik gGmbH als neuer Gesellschafter ab 1. Januar 2026 die beiden MVZ übernehmen und weiterführen. Bereits im Oktober hatte der Insolvenzverwalter hierfür einen Rahmenvertrag mit der Oberschwabenklinik abgeschlossen. Die MVZ sollen in den bisherigen Räumlichkeiten unter Beibehaltung der Kassensitze bleiben.

Einstimmige Entscheidung für Plansanierung der MVZ

Das Insolvenzverwalterteam erstellte in den vergangenen Wochen Insolvenzpläne für beide Gesellschaften, in denen diese Lösung festgelegt wurde. Die Gläubiger stimmten in beiden Abstimmungs- und Erörterungsterminen zu 100 Prozent zu. Damit bleiben beide Gesellschaften erhalten. Die sogenannte Plansanierung sei notwendig, da die Kassensitze an den jeweiligen Rechtsträger gebunden sind, heißt es in der Pressemitteilung. 

Auch die Gläubiger sollen von dieser Lösung profitieren. Im Verfahren der Medizinischen Versorgungszentrum GmbH am Klinikum Friedrichshafen rechne der Insolvenzverwalter mit einer Insolvenzquote von mindestens 50 Prozent. Für die MVZ Tettnang GmbH soll die Quote sogar mindestens 80 Prozent betragen. Im Durchschnitt lägen Insolvenzquoten im mittleren, einstelligen Prozentbereich. 

Beck: Gläubiger erhalten überdurchschnittliche hohe Ausschüttungen

„Wir erzielen eine dauerhafte Lösung für die Versorgungszentren, die aus eigener Kraft weitergeführt werden können. Und die Gläubiger werden überdurchschnittlich hohe Ausschüttungen erhalten, was zu Verfahrensbeginn nicht abzusehen war“, so Pluta-Partner Steffen Beck, der mit Rechtsanwalt Florian Schiller die beiden MVZ bis zum Jahresende fortführen wird. Zum Jahreswechsel übernimmt dann die Oberschwabenklinik die Verantwortung.

Am 28. Mai 2025 hatte das Amtsgericht Ravensburg die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Medizinische Versorgungszentrum GmbH am Klinikum Friedrichshafen und der MVZ Tettnang GmbH angeordnet und Steffen Beck in beiden Verfahren zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

MCB-Kliniken sind vom Insolvenzverfahren ausgeschlossen

Am 1. August wurden die beiden Insolvenzverfahren für die MVZ des Medizin Campus Bodensee (MCB) planmäßig eröffnet. Die Insolvenzverfahren betreffen ausschließlich die beiden MVZ Friedrichshafen und Tettnang. Die verbundenen Kliniken sind nicht Teil des Verfahrens.

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