Auszeichnung

Steinmeier verleiht Sylvia Thun Bundesverdienstkreuz

  • News des Tages
Steinmeier verleiht Sylvia Thun Bundesverdienstkreuz
© (c)2018 Thomas Rafalzyk

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Sylvia Thun das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Damit würdigt er die Verdienste der Direktorin der Core Facility Digitale Medizin und Interoperabilität am Berlin Institute of Health in der Charité (BIH), teilt das Institut mit. 

Die Medizinerin und Ingenieurin beschäftigt sich mit der Standardisierung von medizinischen Daten mit dem Ziel, Gesundheitsdaten aus verschiedenen Quellen für bessere Diagnosen und Therapien zu nutzen. Sie möchte die Patientenversorgung voranbringen. „Es gibt großartige Projekte, die bewiesen haben, wie gut es funktionieren kann, wenn man zusammenarbeitet. Oft zeigte sich, dass die Medizin einfach besser wurde dank Digitalisierung und Interoperabilität. Das ist es, was mich antreibt. Ich möchte, dass die Medizin noch besser wird“, sagt Thun. „Diese Auszeichnung gilt den weltweiten Aktivitäten unseres Netzwerkes. Ich sehe mich als eine Repräsentantin für die Dinge, die wir in den letzten 20, 30 Jahren technologisch umgesetzt haben, gemeinsam, meist in unserer Freizeit. Ich freue mich riesig über diese Auszeichnung, weil sie zeigt, wie wichtig das Thema auch für die Bundesregierung mittlerweile geworden ist.“ 

Jeden Tag entstehen unzählige Daten im Gesundheitswesen. Informationen über Diagnosen, Behandlungen und Krankheitsverläufe, über molekulare Details oder Stoffwechselprozesse. „Wir haben einen riesigen Datenschatz“, so Thun. „Es wäre unethisch, diese Daten nicht zu nutzen.“ Doch die Daten aus Forschung und Versorgung werden in jedem Labor und jedem Krankenhaus anders erfasst, unterschiedlich formuliert, formatiert und in verschiedenen Softwaresystemen, wenn nicht gar auf Papier gespeichert. Deshalb gestalte sich eine gemeinsame Nutzung schwierig. Daher fordert die Digitalexpertin Kommunikationsstandards im Gesundheitswesen. „Wir haben uns deshalb vorgenommen, die Daten aus der Versorgung, aus molekularbiologischen Befunden, aus Gewebe- und Blutuntersuchungen und dem pathologischen Bericht strukturiert aufzubereiten.“ 

Thun ist ebenfalls Vorsitzende des Spitzenverbands IT-Standards im Gesundheitswesen (SITiG), leitete viele Jahre die Standardorganisationen IHE und HL7 Deutschland und ist als Expertin aktiv bei DIN, CEN und ISO. Seit kurzem leitet sie das nationale Expertengremium für Interoperabilität im Gesundheitswesen, das vom Bundesgesundheitsministerium berufen wurde.

Alle Standardorganisationen sind international vernetzt, denn weder Gesundheit noch Krankheit machen vor Grenzen halt. Daher hat die internationale HL7-Gemeinschaft in einem offenen Brief betont, dass sie dem Frieden, der Pflege, dem gegenseitigen Verständnis und der gewaltfreien Lösung aller Konflikte verpflichtet sei. „Unsere Gedanken sind bei unseren Mitgliedern aus den betroffenen Kriegsgebieten.“

Autor

 Anika Pfeiffer

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Mit unserem täglichen Newsletter informieren wir bereits rund 10.000 Empfänger über alle wichtigen Meldungen aus den Krankenhäusern und der Gesundheitsbranche

Kontakt zum Kundenservice

Rufen Sie an: 0 56 61 / 73 44-0
Mo - Fr 08:00 bis 17:00 Uhr

Senden Sie uns eine E-Mail:
info@bibliomedmanager.de

Häufige Fragen und Antworten finden Sie im Hilfe-Bereich