Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat ein Pilotprojekt gestartet. Mit diesem soll Patienten am Campus Kiel eine Versorgungsform mit mehr Flexibilität angeboten werden. Die sogenannte "Day Care Unit" gibt Patienten demnach die Möglichkeit, sich ganz oder teilweise tagesstationär behandeln zu lassen, wenn es ihr Gesundheitszustand zulässt. So könnten Patienten tagsüber im Krankenhaus behandelt werden und am Abend zur Übernachtung nach Hause zurückkehren.
Entlastung der Pflegekräfte
Mit der neuen Behandlungseinheit will das UKSH zum einen die stationäre Versorgung flexibler an die jeweiligen Bedürfnisse der Patienten anpassen und gleichzeitig das Pflegepersonal entlasten.
Joß Giese, Leiter des OP-Managements am UKSH, Campus Kiel, hat das neue Versorgungsmodell gemeinsam mit seinem Team entwickelt und umgesetzt. Wie Giese gegenüber Bibliomedmanager erklärte, seien in der letzten Dezemberwoche 2023 die ersten Patienten auf der Day Care Unit versorgt und zum Jahresbeginn 2024 der Normalbetrieb aufgenommen worden.
Vollstationäre Behandlung bei Komplikationen
Möglich sei auch, dass Patienten zunächst die vollstationäre Versorgung erhalten und dann in die tagesstationäre Versorgung wechseln können, erklärt das UKSH. Wer für das Versorgungsmodell geeignet ist, werde im Gespräch mit dem behandelnen Arzt nach Krankheitsbild und Geneseungsverlauf entschieden, erklärt Giese in der Presseinformation. Bei Komplikationen würden Patienten wieder in die vollstationäre Versorgung aufgenommen.
Die Basis für die neue Day Care Unit habe die 2023 eingeführte gesetzliche Neuerung nach § 115e SGB V geschaffen, wonach Krankenhäuser in medizinisch geeigneten Fällen anstelle einer vollstationären Behandlung mit Einwilligung der Patienten eine tagesstationäre Behandlung ohne Übernachtung im Krankenhaus erbringen können.
