In Schleswig-Holstein haben sich Krankenhäuser und Krankenkassen auf eine Anhebung des Landesbasisfallwerts geeinigt. Er steigt gegenüber 2013 um 105,32 Euro auf 3.117,36 Euro. „Dies bedeutet überschlägig ein Plus von 3,5 Prozent oder rund 64,5 Millionen Euro mehr für die Kliniken im Land in diesem Jahr“, sagte Gesundheitsministerin Kristin Alheit am Freitag in Kiel. Zugleich erfülle Schleswig-Holstein die per Gesetz vorgeschriebene Annäherung an einen einheitlichen Basisfallwert: Bis Ende 2014 müssen die Landeswerte danach mindestens 1,25 Prozent unter oder maximal 2,5 Prozent oberhalb des Bundesdurchschnitts liegen. Mit dem jetzt vereinbarten Wert werde die Untergrenze genau erfüllt und mit 8 weiteren Ländern gleichgezogen, deren Basisfallwerte auf dem gleichen Niveau liegen.
„Die Punktlandung auf der gesetzlich festgelegten unteren Korridorgrenze verdeutlicht die Notwendigkeit für weitere gesetzliche Änderungen, um unberechtigte Unterschiede gegenüber anderen Bundesländern endlich zu beenden“, sagte Alheit. Sie forderte die Bundesregierung auf, zu handeln, zumal ein kürzlich vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichtes Gutachten festgestellt habe, dass die Differenzen in den Landeswerten auf historische, aber nicht auf ökonomisch begründbare Unterschiede zurückzuführen seien. Auf dieses verwies auch der Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft, Bernd Krämer. Er hoffe „dringend, dass die neue Bundesregierung die richtigen Schlüsse aus dem kürzlich veröffentlichten Gutachten“ ziehe. Eine weitere Anpassung des Landesbasisfallwerts an den Bundesdurchschnitt sei dringend notwendig.
Die jetzt vereinbarte Anhebung in Schleswig-Holstein um 3,5 Prozent, laut Ministerium der höchste Anstieg im Ländervergleich, finanziere in etwa die zusätzlichen Kostenbelastungen des abgelaufenen Jahres aus Tarifabschlüssen und Sachkostensteigerungen, so Krämer. Spielräume zur Verbesserung der in vielen Kliniken prekären Lage würden jedoch nicht geschaffen.
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