Baden-Württemberg

Klinikärzte fürchten Belastung und fordern Notfall-Gipfel

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Klinikärzte fürchten Belastung und fordern Notfall-Gipfel
© Getty Images/Juanmonino

Ärztinnen und Ärzte in Krankenhäusern fürchten durch die geplante Schließung weiterer Notfallpraxen eine noch stärkere Belastung der Notaufnahmen in Baden-Württemberg. In einem Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) warnen die Landesvorsitzenden der Ärztegewerkschaft Marburger Bund vor den Folgen der geplanten Schließungen auf die Kliniken. "Werden die Schließungspläne der Kassenärztlichen Vereinigung tatsächlich so umgesetzt, dann ist zu erwarten, dass das Patientenaufkommen in den Notaufnahmen der Kliniken erneut deutlich zunehmen wird", heißt es in dem Schreiben, das der dpa vorliegt.

Als Grund führen die Gewerkschaftschefs an, dass zahlreichen Notfallpraxen direkt in Krankenhäusern untergebracht seien. Das werde dazu führen, dass die Patienten weiterhin den bekannten Weg ins Krankenhaus gehen würden, selbst wenn es dort dann keine Notfallpraxis mehr gebe. "Diese Patientinnen und Patienten haben die Erwartungshaltung, dann in den Notaufnahmen behandelt zu werden", heißt es in dem Brief.

Gewerkschaft schlägt Notfallversorgungs-Gipfel vor

Aus Sicht der Ärztegewerkschaft braucht es nun ein gemeinsames Gespräch aller Akteure darüber, wie die Notfallversorgung langfristig ausgestaltet werde. "Wir schlagen daher vor, zeitnah einen Notfallversorgungs-Gipfel mit allen an der Notfallversorgung beteiligten Akteuren zu veranstalten."

Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) will die Zahl der Notfallpraxen im Südwesten weiter verringern. Demnach geht es um 17 weitere Standorte. Zudem fürchtet die Stadt Tettnang, dass auch die dortige Notfallpraxis geschlossen werden könnte. Acht Praxen hatte die KVBW bereits im Laufe des Jahres dauerhaft geschlossen.

Künftig soll die Regelung gelten, dass mindestens 95 Prozent der Menschen im Südwesten innerhalb von 30 Fahrminuten eine Notfallpraxis erreichen können. Alle anderen sollen maximal 45 Minuten fahren müssen.

Quelle: dpa

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