f&w-Curacon-Klinikranking

Deutschlands größte Krankenhauskonzerne 2021

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  • Management
  • 01.03.2023

f&w

Ausgabe 3/2023

Seite 236

Das Klinikranking von f&w und Curacon zeigt in der fünften Auflage alle Veränderungen und das Wachstum der größten Klinikbetreiber im deutschen Krankenhausmarkt mit Blick auf das Bilanzjahr 2021. Besonders viel Bewegung gab es bei den freigemeinnützig-konfessionellen Häusern.

Die fünfte Auflage des Klinikrankings von f&w und Curacon nimmt wieder Deutschlands größte Krankenhausbetreiber entlang der Sektoren öffentlich, freigemeinnützig-konfessionell und privat in den Blick. Basis der Befragung bildet das Bilanzjahr 2021. Neu beim Ranking der öffentlich-rechtlichen Einrichtungen ist die Erweiterung um große, auf die Psychiatrie spezialisierte Klinikverbünde. Auf den Rängen 4 bis 6 finden sich gleich drei große dieser psychiatrischen Verbünde. Vertreter der ersten drei Plätze haben einen Jahresumsatz von mindestens einer Milliarde Euro. Vivantes führt wie im Vorjahr die Spitze an, dicht gefolgt von den BG Kliniken und den Knappschaft Kliniken. Ab Rang 7 beginnen die großen Stadtversorger aus Bremen, München und Hannover sowie große regionale Verbünde. Die Kliniken Stuttgart und Nürnberg teilen sich den neunten Rang. Um unter die Top 10 zu kommen, bedarf es eines Umsatzes von mehr als 700 Millionen Euro. Ab Platz 15 des Rankings im öffentlich-rechtlichen Bereich bedarf es schon mehr als 525 Millionen Euro Umsatz, für Rang 20 mehr als 420 Millionen Euro.

 

Den ersten Platz im Ranking des freigemeinnützig-konfessionellen Sektors besetzt wieder Agaplesion. Diesmal jedoch ganz dicht gefolgt von den Alexianern auf Position 2, die durch die vollständige Übernahme der Katharina Kasper Holding einen deutlichen Umsatzsprung hingelegt haben. Die Barmherzigen Brüder Trier und die St. Franziskus Stiftung Münster nehmen die Plätze 3 und 4 ein. Aufsteiger des Jahres ist die St. Paulus Gesellschaft, die mit ihrer Verbundbildung direkt den siebten Rang eingenommen hat. Die anderen großen freigemeinnützigen Verbünde behalten ihre Position oder verschlechtern sich leicht. Über eine Milliarde Euro Umsatz erzielen die Top 4 der konfessionellen Verbünde. Mit knapp 700 Millionen Euro Umsatz schaffen es die Häuser in die Top 10 und mit knapp 500 Millionen Euro erreichen sie den 15. Rang im freigemeinnützig-konfessionellen Sektor.

 

Im Ranking der privat geführten Krankenhausträger gibt es kaum Veränderung. Helios ist mit einem Umsatz von rund 6,7 Milliarden Euro unangefochten an der Spitze vor Asklepios, Sana, den SRH Kliniken und der Ameos Gruppe. Allerdings holt Asklepios auf und hat mit der Übernahme der Rhön-Kliniken von 2019 auf 2020/2021 einen Umsatzsprung von rund 1,58 Milliarde Euro hingelegt (die Rhön-Kliniken wurden 2020 teilkonsolidiert und 2021 vollkonsolidiert). Die ersten fünf privat geführten Klinikträger erwirtschaften jeweils mehr als eine Milliarde Euro. Die Schön Kliniken schrammen an der Eine-Milliarde-Grenze knapp vorbei. Mit gehörigem Abstand folgt die Artemed Gruppe sowie ab Rang 8 weitere deutlich kleinere Klinikgruppen.

 

Unter den Top 10 sind im sektorübergreifenden Ranking wieder vier private Konzerne, drei freigemeinnützig-konfessionelle Konzerne und drei öffentlich-rechtliche Konzerne zu finden. Die Eintrittsschwelle in die Top 12 liegt bei einer Milliarde Euro, für die Top 25 bei über 700 Millionen Euro.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Klinikkonzerne von Jahr zu Jahr deutlich wachsen. Im Durchschnitt verzeichnen die freigemeinnützig-konfessionellen Verbünde in den Top 5 der vergangenen fünf Jahre ein Umsatzwachstum zwischen 35 und 109 Prozent. Auch zeigt sich bei den öffentlich-rechtlichen Trägern ein deutliches Umsatzwachstum in den ersten drei Rängen der letzten fünf Jahre zwischen 14 und 60 Prozent. Durch verschiedene Transaktionsverfahren waren die Sprünge bei den privaten Klinikkonzernen am volatilsten. Hier weisen die Top-10-Konzerne in den letzten fünf Jahren Umsatzveränderungen zwischen minus 20 und plus 114 Prozent auf.

 

Basis des aktuellen Klinikrankings ist das Bilanzjahr 2021. Die größten Krankenhausbetreiber Deutschlands wurden entlang der Sektoren öffentlich, freigemeinnützig-konfessionell und privat befragt. Dabei standen wie in den vergangenen Jahren die Größenkennzahlen Umsatzerlös, Anzahl Beschäftigte und Anzahl Betten im akut- stationären beziehungsweise akutpsychiatrischen Bereich im Fokus der Befragung. Ergänzend wurden veröffentlichte Jahresabschlüsse oder Angaben der jeweiligen Homepages herangezogen (Redaktionsschluss 26. Januar 2023). Für drei Verbünde wurden Vorjahreswerte verwendet.

Die sogenannten Komplexträger im freigemeinnützig-konfessionellen Sektor, die neben der Versorgung von Patienten in Krankenhäusern, überwiegend Dienstleistungen und Hilfen der sozialwirtschaftlichen Hilfefelder anbieten, sind mangels Vergleichbarkeit mit reinen akutstationären oder psychiatrischen Versorgern vom Ranking ausgeschlossen. Dazu gehören die Malteser, Johanniter, Josefs-Gesellschaft und Diakoneo, die über weniger als die Hälfte an akutstationären Betten an allen Einrichtungsbetten und -plätzen im Konzern verfügen. Wie in den Vorjahren wurden die Universitätskliniken als eigene Vergleichsgruppe nicht berücksichtigt. 

 

Die Fusions- und Verbundwelle scheint aktuell durch den wirtschaft­lichen Druck, die Personalknappheit, aber vor allem aufgrund der sich verändernden Krankenhausplanung sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene weiter forciert zu werden. Man darf also gespannt auf die nächsten Trans­aktionen und Megafusionen sein.

Ein sektorenübergreifendes Gesamtranking können Sie hier herunterladen.

 

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