Wie lief Ihr erstes Einstellungsgespräch?
Auf dem Gang und im Eiltempo! Gefühlt hat es keine zwei Minuten gedauert und ich hatte den Job. Die Themen „Zeit“ und „Effizienz“ sind also nicht nur heute stets präsent… Dieses erste Einstellungsgespräch hat 1992 bei Professor Larsen in der Anästhesie stattgefunden, ich war damals noch im praktischen Jahr meines Medizinstudiums: Er: Herr Walcher, wollen Sie bei uns anfangen? Ich: Also ich würde eigentlich gerne erst in die experimentelle Anästhesiologie oder experimentelle Chirurgie gehen … Er: Ok. Dann wird das so gemacht! Fertig war das Gespräch. Und weg war er.
Was war Ihr einprägsamstes Erlebnis während eines Bewerbungsgesprächs?
Es gibt für mich nicht das Erlebnis, sondern den Aha-Moment: wenn sich Kandidaten mit einem persönlichen und beruflichen Plan, einem spannenden Ziel und einer dazugehörigen Strategie vorstellen. Alles zusammen muss in sich stimmig sein. Ich selbst habe das auch immer verfolgt, wenn ich mich vorgestellt habe. Das kann aber auch für Kommissionen verstörend – ja sogar beängstigend sein – wenn man einen klaren Plan und hohe Ziele verfolgt, geschweige denn eine Vision hat.
Was war zuletzt Ihre größte berufliche Herausforderung?
Die hat tatsächlich gerade mit der Übernahme der DIVI-Präsidentschaft begonnen. Aktuell werde ich mit vielen neuen Aufgaben betraut, die mich als Klinikdirektor und Unfallchirurgen vor neue Herausforderungen stellen. Das Thema „Zeit“ ist bei diesem Ehrenamt eine wirklich große Herausforderung: Ich möchte alles geben, kann und möchte aber weder meine Pflichten in der Klinik oder Uni noch privat vernachlässigen. Ich jongliere noch ein wenig. Aber das haben Herausforderungen bekanntermaßen eben so an sich.
Die drei meistgenutzten Apps auf Ihrem Smartphone sind …?
Sie haben recht, da kann man wirklich ein bisschen mein täglich Brot herauslesen: Neben der App für meine Mails ist das der Messengerdienst Whatsapp. Dann der DB-Navigator, um hoffentlich rechtzeitig CO2-neutral am Ziel anzukommen und zu reisen, und die Tagesschau-App, da ich sonst von der Welt nichts mitbekomme.
Was tun Sie in Ihrer Freizeit am liebsten, um zu entspannen?
Wenn ich Zeit habe, bin ich gerne draußen. Ich bin mit meiner Frau im Garten oder wir gehen Spazieren und Wandern. Für den Urlaub haben meine Frau und ich das Segeln, Paddeln und Radreisen an Flüssen für uns entdeckt. Frischer Wind um die Nase – da geht es uns immer gut!