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Zeit für Utopien

  • Strategie
  • Titel
  • 27.02.2024

f&w

Ausgabe 3/2024

Seite 203

Florian Albert

Die Zukunft erscheint düster. Angststarre ist keine Option. Zum 40. Geburtstag wünscht sich f&w mehr Mut, Optimismus – und die eine oder andere verrückte Idee. 

Deutschland steckt in einer Zukunftskrise. Eine Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland hat im vergangenen Herbst offenbart, dass fast jeder zweite Deutsche fürchtet, dass es ihm in zehn Jahren im Vergleich zu heute schlechter gehen wird. In einer anderen Befragung äußerten sogar 71 Prozent der Befragten, dass dies auch für das ganze Land eintreten wird. Klimawandel, Wirtschaftskrise, Kriege – und ab November vielleicht wieder Donald Trump. Die Zukunft erscheint vielen Menschen bedrohlich. Frieden, Freiheit und Wohlstand sind in Gefahr. Auch das Vertrauen in das Gesundheitswesen sinkt. Nur noch 52 Prozent der Deutschen zählen es laut einer PWC-Umfrage zu den Top-3-Systemen der Welt, gegenüber 2020 (der Hochphase der Pandemie) ist das ein Rückgang um 20 Prozent.

Florence Gaub, Militärberaterin und Direktorin des Forschungsbereichs am NATO Defense College in Rom, diagnostiziert in ihrem Bestseller „Zukunft. Eine Bedienungsanleitung“ eine doppelte Herausforderung: In allen westlichen Gesellschaften dominiert eine Vielzahl negativer, existenzieller Zukünfte wie Klimawandel, Pandemien oder Kriege. Zugleich sind die positiven Zukünfte verloren gegangen. Das Fortschrittsversprechen des Kapitalismus hat sich nicht in dem erhofften Ausmaß erfüllt, und auch der Siegeszug der Demokratien ist ins Stocken geraten. Das Ergebnis ist der Kassandra-Komplex. Diese Sagengestalt konnte in die Zukunft sehen. Weil sie den Trojanern aber schlechte Nachrichten brachte, wurde sie von diesen ignoriert. „Dieses Phänomen gibt es heute auch zuhauf: Sobald wir zu viele schlechte Prognosen hören, fallen wir in ein Starre“, schreibt Gaub. Anstatt Entscheidungen zu treffen und die Zukunft zu beeinflussen, tun wir lieber nichts. Dabei gäbe es durchaus genug Mutmacher für eine bessere Zukunft – der medizinische Fortschritt ist für Gaub ein Paradebeispiel. Wie gelingt es uns, den Pessimismus hinter uns zu lassen und die Zukunft wieder als einen bunten Strauß der Möglichkeiten zu entdecken? „Utopien, oder für wen dieses Wort zu pathetisch ist, neue Ideen“, empfiehlt Gaub. Bekanntermaßen stand vor vielen Erfindungen eine belächelte oder gar verrückte Idee: Reisen zum Mond, Frauenrechte oder die Solarenergie. Wer die Gegenwart nicht infrage stellt, entwickelt keine Optionen für die Zukunft. Und nur wer daran glaubt, die Zukunft beeinflussen zu können, statt ihr ausgeliefert zu sein, denkt optimistischer.

f&w versteht sich seit nunmehr 40 Jahren als Impuls- und Ideengeber für das Klinikmanagement. Mit diesem Selbstverständnis haben wir auch diese Jubiläumsausgabe konzipiert. Wir haben die Autorinnen und Autoren dieser Titelstrecke um ihre ganz persönliche Utopie gebeten. Auf den folgenden Seiten schildern sie, warum wir trotz der vielen offenen politischen, ethischen und technologischen Fragen und Veränderungen keine Angst vor der Zukunft haben müssen – und geben auch den einen oder anderen Rat, wie wir als Individuum, Unternehmer und Gesellschaft das Heft des Handelns wieder zurückgewinnen und Veränderungen managen können. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine erhellende und ermutigende Lektüre!

Autor

f&w führen und wirtschaften im Krankenhaus

Die Fachzeitschrift für das Management im Krankenhaus

Erscheinungsweise: monatlich

Zeitschriftencover

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