Behandlungsqualität

Telemedizinisches Netzwerk: Kooperation 2.0 im Norden

  • Digitalisierung
  • Technologie
  • 18.03.2024

f&w

Ausgabe 3/2024

Seite 278

Sechs Kliniken haben über Ländergrenzen hinweg zwischen Hamburg und Niedersachsen ein telemedizinisches Netzwerk aufgebaut, um eine gemeinsame Patientenbehandlung zu ermöglichen – auch wenn sich die Behandler an verschiedenen Standorten befinden. Die Behandlungsqualität soll dadurch verbessert und die Anzahl der Patientenverlegungen reduziert werden.

Fast alle Krankenhäuser sind zunehmend auf medizinische Kooperationen angewiesen. Kaum einer Klinik gelingt es, die gesamte Fachlichkeit innerhalb einer Facharztgruppe allein vorzuhalten. Im Bereich der Inneren Medizin gibt es unter anderem Diabetologen, Gastroenterologen, Hepatologen, Nephrologen, Onkologen, Rheumatologen und Kardiologen. Die Kardiologen sind dann wiederum in verschiedene Subspezialisierungen wie die Rhythmologie aufgeteilt. Diese zunehmende Spezialisierung führt dazu, dass nur wenige Universitätskliniken und einzelne Maximalversorger eine umfassende Patientenversorgung anbieten können. In der Folge müssten viele Patienten für einzelne Fragestellungen verlegt werden und eine ganzheitliche Patientenversorgung wäre unmöglich.

Gleichzeitig besteht ein regionaler Versorgungsauftrag für große Anteile der Bevölkerung, die außerhalb von Metropolen in ländlichen Regionen wohnen. Für diese Patienten muss auch in der Fläche eine qualitativ hochwertige Versorgung vorgehalten werden.

Der Landkreis Harburg grenzt an die Metropolregion Hamburg und hat circa 260.000 Einwohner. Der Landkreis wird somatisch durch zwei Akutkrankenhäuser mit insgesamt 559 Betten sowie eine Fach- und Reha-Klinik medizinisch versorgt. Schon früh wurden medizinische Behandlungspfade zwischen den Kliniken im Landkreis etabliert. Seit vielen Jahren werden beispielsweise Schlaganfallpatienten auf zertifizierten Stroke-Units der Akutkrankenhäuser Buchholz und Winsen versorgt sowie anschließend in der Neurologischen Früh- und weiterführenden Rehabilitation in der Waldklinik Jesteburg weiterbehandelt.

Für zusätzliche Indikationen bestehen zu Hamburger Krankenhäusern ebenfalls medizinische Kooperationen, die auf einer gewachsenen, vertrauensvollen Zusammenarbeit beruhen. Im Bereich der Kardiochirurgie, der interventionellen Kardiologie, der Hepatologie und der Aortenchirurgie gibt es langjährig etablierte Patientenpfade. Sehr spezielles Expertenwissen stellt die Universität Hamburg-Eppendorf zusätzlich im Bereich der seltenen Erkrankungen zur Verfügung.

Vom Austausch zur Kooperation

Die Geschäftsführungen dieser Krankenhäuser förderten durch einen regelmäßigen Austausch diesen Prozess, sodass sich ein langjährig gewachsenes Netzwerk gebildet hat. Besonders hervorzuheben ist die Trägervielfalt mit universitären, privaten, kommunalen und freigemeinnützigen Krankenhäusern. Heute sind in diesem Netzwerk das Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf, die Asklepios Klinik Hamburg-Harburg, das Albertinen Krankenhaus, die Waldklinik Jesteburg und die Krankenhäuser Buchholz sowie Winsen durch Kooperationen verbunden.

Im Alltag zeigt sich aber, dass einer Zusammenarbeit Grenzen gesetzt sind. Eine gemeinsame Patientenbehandlung ist nur dann möglich, wenn auf beiden Seiten ein tiefes Wissen zur Patientengeschichte und den Ergebnissen der vorhandenen Diagnostik besteht. Eine Patientenverlegung kann trotzdem für bestimmte Operationen und Prozeduren notwendig sein, doch häufig reicht ein kollegialer Austausch unter den Experten, um für den Patienten gute Behandlungsoptionen zu ermöglichen.

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