Kolumne der Initiative Gesundheitswirtschaft e. V.

Kooperation ist Kommunikation

  • Politik
  • IGW-Kolumne
  • 01.04.2007

Gesundheits Wirtschaft

Ausgabe 4/2007

Effizienz ist zu einem der wichtigsten Parameter in der Gesundheitswirtschaft geworden. Während jedoch der allgemeine Ruf nach prozessoptimierenden Lösungen laut durch das deutsche Gesundheitssystem schallt, wird eines oft vergessen: Es reicht nicht, die Prozesse innerhalb eines Hauses zu betrachten.

Kooperationen über Häuser- und Sektorengrenzen hinweg gewinnen an Bedeutung und bringen die teilweise konkurrierenden Leistungserbringer an einen Tisch. Denn erst Kooperationen dieser Art erzeugen Synergieeffekte, die es erlauben, die Wirtschaftlichkeit über das unmittelbar erreichbare Maß zu steigern und dauerhaft eine attraktive Wettbewerbsposition zu schaffen. Dabei muss vorab für jeden Beteiligten sichtbar sein, in welcher Form und in welchem Maß er von der Kooperation profitieren kann. Kooperation bedeutet im Kontext eines integrierten Ansatzes vor allem Kommunikation.

Die Unterstützung dieses Ansatzes ist zentraler Bestandteil der strategischen Ausrichtung von Siemens Medical Solutions. Wir haben uns, besonders im Geschäftsgebiet Global Solutions, in den vergangenen Jahren als einer der weltweit führenden Anbieter in der Entwicklung und Umsetzung von IT-Lösungen für integrierte Versorgungsprozesse etabliert. Mit unseren eHealth-Lösungen ermöglichen wir Kommunikation der behandelnden Leistungserbringer über Sektorengrenzen hinweg. Behandlungsprozesse können verbessert werden, indem zum Beispiel unnötige Doppeluntersuchungen vermieden werden und die Verfügbarkeit relevanter Dokumente erhöht wird.

Aus diesem Grund hat das SRH Zentralklinikum Suhl in Thüringen im Rahmen eines Modellprojektes die sektorenübergreifende elektronische Patientenakte Soarian® Integrated Care von Siemens eingeführt. Wir ermöglichen damit nicht nur eine Optimierung des Informationsflusses zwischen ambulantem und stationärem Bereich, sondern beschleunigen auch sämtliche Arbeitsabläufe mittels der durchgängigen Abbildung des Behandlungsprozesses. Dies alles unter dem Dach eines konfigurierbaren Rechtekonzeptes, das sicherstellt, dass nur autorisierte Leistungserbringer Zugriff auf Informationen erhalten. Das ist in Suhl wichtig, weil in Kürze 25 niedergelassene Ärzte Zugriff auf die Netzakten bekommen und diese dann ihrerseits mit wichtigen Informationen ergänzen.

Wie eine Kooperation für alle Beteiligten zur Win-win-Situation werden kann, bestätigt sich auch am Beispiel der Gesundheitsregion Bamberg in Oberfranken. Dort hat man erkannt, dass Ansätze für die integrierte Gesundheitsversorgung nur dann von Erfolg gekrönt sein können, wenn das Konkurrenzdenken zwischen den Leistungserbringern ausgeblendet werden kann. Die Antwort ist ein Konzept, das die Sozialstiftung Bamberg, die Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg und der Ärztliche Kreisverband mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung gemeinsam tragen.

Dabei war den Bambergern die Implementierung einer neutralen Informationsplattform wichtig, die eine bidirektionale Kommunikation zwischen Kliniken und Praxen ermöglicht und  bereits eine künftige Erweiterung des Netzes etwaauf  Reha-Einrichtungen zulässt. Inzwischen haben wir die ersten Praxen und eine Klinik über Soarian Integrated Care miteinander verbunden. Geplant ist, das Netzwerk bis Ende des Jahres auf etwa 30 Niedergelassene auszuweiten.

Dass von den sektorenübergreifenden Kooperationen nicht nur die Leistungserbringer profitieren, liegt auf der Hand. Denn diese erbringen doch letztlich einen wertvollen Beitrag zu hoher Behandlungsqualität im Dienste eines jeden einzelnen Patienten.

Dr. Volker Wetekam ist Mitglied der Initiative Gesundheitswirtschaft e. V. Langenbeck-Virchow-Haus Luisenstraße 58/59, 10117 Berlin, Tel.: (030) 56599588-70, Fax: (0 30) 56599588-90, www.initiative-gesundheitswirtschaft.org

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