Die konkreter werdenden Pläne der Bundesregierung zur Schaffung einer generalistischen Pflegeausbildung rufen in der Branche ein geteiltes Echo hervor. Lob kam etwa vom Vizepräsidenten des Deutschen Pflegerats, Franz Wagner. Infolge der Zusammenlegung von Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege müssten sich Auszubildende „nicht schon bei der Berufswahl auf einen Versorgungsbereich oder eine Altersgruppe festlegen“, sagte Wagner in Berlin. „Durch die dadurch gewonnene berufliche Flexibilität gewinnt der Beruf.“ Demgegenüber setzte Peter Dürrmann vom Bündnis für Altenpflege die neue Pflegeausbildung mit einer Abschaffung des spezialisierten Altenpflegeberufs gleich. „Es ist skandalös, dass zwei Bundesminister die Altenpflege offenbar so gering schätzen, dass sie den Ausstieg daraus propagieren.“
Die Herausforderung des demografischen Wandels ist aus Sicht des Generalistik-Kritikers nicht ohne eine spezialisierte Altenpflege zu meistern. Dem Bündnis für Altenpflege, dass anlässlich der schwarz-roten Reformpläne Anfang dieses Jahres gegründet wurde, gehören unter anderem der Deutsche Berufsverband für Altenpflege (DBVA) und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (BPA) an.
Im Koalitionsvertrag ist von einem Pflegeberufsgesetz die Rede, mit dem eine gemeinsame Grundausbildung sowie eine darauf aufbauenden Spezialisierung für die Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege geschaffen werden soll. Ziel ist laut Vertrag eine erhöhte Durchlässigkeit in der Aus- und Weiterbildung.