Die Europäische Vereinigung der Krankenhausdirektoren (EVKD) hat anlässlich der Europawahl darauf hingewiesen, Harmonisierungen der europäischen Gesundheitssysteme im „Hau-Ruck-Verfahren“ zu vermeiden. Um die Krankenhausversorgung in den einzelnen Mitgliedsstaaten nicht zu gefährden, müssten die unterschiedlichen Verantwortlichkeiten von EU und deren Mitgliedern beachtet werden. „Die Krankenhausversorgung in den Mitgliedsländern der EU ist mehrheitlich staatlich und/oder korporatistisch geprägt. Das gilt sowohl für die Angebots- als auch für die Nachfrageseite“, sagte EVKD-Präsident Heinz Kölking. Auf der europäischen Ebene herrschten dagegen die Regeln des EU-Binnenmarktes mit wettbewerblichen Rahmenbedingungen. Es sei eine Grundsatzfrage, ob diese auch für Krankenhäuser oder andere soziale Unternehmen gelten sollten.
Perspektivisch gesehen werde es aber einen Abgleich zwischen diesen Regeln geben müssen, mit dem möglichen Ergebnis einer Sozialunion in der EU, die der Wirtschafts- und Fiskalunion folgen könnte, so Kölking. Das sei aber eine Zukunftsaufgabe, da bisher EU-weite Ziele der Gesundheitsversorgung und der Weg dorthin noch nicht festgelegt seien. In der Vielfalt der Systeme sieht Kölking zudem eine Chance, „den Wettbewerb um den besten Weg zu führen.“ Die Abwehr von grenzüberschreitenden Gesundheitsgefahren, die Mobilität der Patienten und Arbeitskräfte sowie die Förderung von bestimmten Forschungsvorhaben stellten schon heute „sinnvolle Entwicklungen“ dar, bei denen ein gemeinsamer Rahmen allen Bürgern diene.

EVKD warnt vor Gleichmacherei
