Die Debatte über eine qualitätsorientierte Vergütung im stationären Bereich wird konkreter, die Politik will zumindest einzelne Aspekte im DRG-System verankern. Doch selbst Krankenkassen zeigen sich skeptisch. In der „Story der Woche" von Bibliomedmanager sagte eine Sprecherin der Barmer GEK, man sehe „die Umsetzung von Pay-for-Performance-Ansätzen nach jetzigem Stand durchaus kritisch". Die Ersatzkasse gehe nicht davon aus, dass ein so ausgestaltetes P4P-Modell zeitnah umgesetzt wird. Auch AOK-Vorstand Uwe Deh zeigte sich zuletzt immer wieder kritisch und sagte vergangene Woche: „Wenn ich feststelle, dass nachweislich schlechte Qualität bis gar keine Qualität erbracht wird, dann neige ich dazu zu sagen: Das wird gar nicht vergütet."
Christof Veit, Geschäftsführer des BQS-Instituts und Autor des 2012 erschienen P4P-Gutachtes im Auftrag der Bundesregierung, erklärte auf Anfrage von BibliomedManager: „Mit dem Koalitionspapier wurde ein klares Zeichen gegeben, dass die Politik erste Projekte für eine leistungsorientierte Vergütung auf den Weg bringen will und dass dazu die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden sollen." Der grüne Bundestagsabgeordnete Harald Terpe teilte mit: „So griffig die Formel „Mehr Geld für bessere Qualität - weniger Geld für schlechte Qualität" auf den ersten Blick erscheint, so hoch sind die Hürden in der Umsetzung. Letztendlich muss sich jede Form der Steuerung im Gesundheitswesen am Nutzen für die Patientinnen und Patienten messen lassen. Hier gilt es entsprechende Verfahren zunächst zu erproben."