Krankenhäuser hinken der Industrie hinterher. Das war die zentrale Botschaft von Andreas J.W. Goldschmidt, Professor für Gesundheitswirtschaft und Logistik an der Universität Trier, zum Auftakt des fünften Forums Qualitätskliniken in Berlin. Während die Industrie längst an „intelligenten Fabriken" baue, um Prozesse effizient zu steuern, hinke die Gesundheitswirtschaft hinterher. Das gelte nicht zuletzt im Qualitätsmanagement. Dabei gelte: „Qualität wird das wichtigste Wettbewerbselement in den Krankenhäusern", so Goldschmidt. Sie entscheide künftig, in welchen Kliniken Patienten sich behandeln ließen. „Von den Prozessen in der Industrie können wir viel lernen."
In der anschließenden Diskussion sprach sich Regina Klakow-Franck, unparteiisches Mitglied im Gemeinsamen Bundesausschuss der Selbstverwaltung (G-BA), dafür aus, bei der qualitätsorientierten Vergütung (Pay for Performance, P4P), künftig stärker auf Struktur- und Prozessqualität zu setzen, und nicht nur auf Ergebnisqualität, die sich schwer messen lasse. Auch der von AOK-Vorstand Uwe Deh in die Diskussion gebrachte Ansatz statt auf P4P auf „Non pay for non performance" zu setzen, müsse diskutiert werden. Anstatt für schlechte Qualität Abschläge auf die Vergütung vorzunehmen, sollen mangelhafte Leistungen nach Dehs Vorstellungen überhaupt nicht mehr vergütet werden. Hierin sieht sich Deh einig mit DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum.
Widerspruch kam von Wulf-Dietrich Leber vom GKV-Spitzenverband. „Das beste Mittel gegen Schimmelpilz ist die Mietminderung", sagte er. Kliniken würden also aus Angst vor Vergütungsabschlägen auf hohe Qualität setzen.
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„Qualität wird wichtigstes Wettbewerbselement"

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