Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat bei der Eröffnung des Ärztetages in Düsseldorf gegen den Chef des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), Josef Hecken, und die Krankenkassen gekeilt. Zur Ankündigung Heckens, das neue Qualitätsinstitut solle mit einem millionenschweren Etat beim G-BA angesiedelt sein, sagte Montgomery: „Genau so etwas brauchen wir nicht!" Stattdessen fordern die Ärzte, dass das neue Institut die Leistungserbringer unterstützt. Schließlich seien es die Mediziner, die die Patienten versorgen. „Behörden und Kassen verwalten sie nur", so Montgomery. „Wir behandeln Patienten, die Kassen Papier", wetterte der Ärztepräsident. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe ging in einem Statement vor Journalisten unmittelbar nach der Eröffnungsveranstaltung nur indirekt auf die Forderung ein. Das neu zu gründende Qualitätsinstitut müsse erstens unabhängig sein und zweitens dem G-BA zuarbeiten. Er könne sich aber „eine Qualitätsdebatte ohne Beitrag aus dem gesamten Gesundheitssystem nicht vorstellen", sagte der Minister. Montgomery nutzte die Eröffnungsveranstaltung, um auch bei der geplanten Terminservicestelle, die GKV-Versicherten rasche Facharztbesuche ermöglichen soll, gegen die Kassen zu argumentieren. Es gebe eine einfache Möglichkeit, dass gesetzlich Versicherte ebenso schnell einen Termin erhielten wie privat Versicherte: „Vergüten Sie wie die PKV, dann bekommen Ihre Versicherten genauso schnell einen Termin!" Montgomery sprach von „ungedeckten Schecks" der GKV.
BibliomedManager
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