Die Verbraucherschützerin und Patientenvertreterin im Gemeinsam Bundesausschuss (G-BA) Ilona Köster-Steinebach hat die Bundesregierung aufgefordert, das Konzept für das geplante Qualitätsinstitut zu überarbeiten. Im Interview mit der „Badischen Zeitung" kritisierte sie, dass die Politik mit der Gründung des neuen Instituts durch den G-BA „denen die Qualitätsfrage überlässt, die gar kein Interesse daran haben, sie offen zu beantworten". Die Trägerorganisationen, insbesondere Krankenhäuser und Kassenärzte, handelten und sprächen „nur im Interesse ihrer Mitglieder, nicht aber für die Patienten". Köster-Steinebach schlug ein vom G-BA unabhängiges Institut aus Patientenvertretern, medizinischen Fachgesellschaften und Versorgungsforschern vor. Krankenhäuser, Krankenkassen und Ärzte könnten dort Stellungnahmen einreichen, hätten aber keine Mitsprache. Auch dürfte die Veröffentlichung von Forschungsvorhaben und –ergebnissen nicht mehr der Genehmigungspflicht durch den G-BA und seiner Akteure unterliegen, um zu verhindern, dass „eine Analyse, die jemandem nicht passt, unter den Teppich gekehrt wird". An einen bürokratischen Mehraufwand durch die Qualitätssicherung glaubt Köster-Steinebach nicht. Sie geht davon aus, dass ausreichend Daten vorlägen, um Transparenz und Qualitätssicherung zu erreichen. Dadurch könne das Gesundheitswesen so gestaltet werden, wie es sich Patienten, Ärzte und Pflegekräfte wünschten.
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