IT-Wirtschaft schießt gegen Ärztelobby

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Der Bundesverband Gesundheits-IT (BVITG) kritisiert die Vertretungen der Ärzte, weil sie den Fortschritt in Sachen Gesundheits-IT verzögern. Er wolle sich zwar nicht gegen die Ärzte positionieren, sagte BITG-Geschäftsführer Ekkehard Mittelsataedt am Donnerstagabend in Berlin. In der Bundesärztekammer (BÄK) und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gebe es aber bei einigen Vertretern ein „Besitzstanddenken" und die Furcht, im Zuge eines stärkeren Einsatzes von moderner IT Kompetenzen abgeben zu müssen. Er unterscheide dabei zwischen den Kammern und den Ärzten vor Ort, die den Einsatz hochmoderner IT längst vorantrieben.    Der BVITG spricht sich zum Beispiel für EU-weite Standards bei Abrechnungen und medizinischer Dokumentation aus, etwa bei Medikationsplänen. Der Deutsche Ärztetag hatte sich vorvergangene Woche in einem Beschluss dagegen ausdrücklich gegen Normsetzungen der EU-Kommission im Gesundheitswesen ausgesprochen. Des weiteren kritisierte Matthias Meiderhofer, stellvertretender BVITG-Vorstandsvorsitzender, dass die „Telematik immer mehr zu politischen Ränkespielen" benutzt werde. Tatsächlich stockt die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte seit langem. Der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes hatte im März eine Stellungnahme veröffentlicht und kritisiert, dass „Teile der Leistungserbringerorganisationen immer wieder das Ziel einer transparenten und nutzenbringenden Online-Infrastruktur unterlaufen und eine rückwärtsorientierte offline-Anwendung anstreben". Diese Kritik richtete sich vor allem gegen die KBV.   Der BVITG fordert ferner ein Investitionsprogramm für Krankenhaus-IT. Derzeit würden einseitig Bauvorhaben gefördert, sagte Meierhofer. Selbst in Bayern, wo die Investitionsfinanzierung durch das Land noch vergleichsweise gut sei, werde zu wenig für eine gute Krankenhaus-IT getan. Die Europäische Vereinigung der Krankenhausdirektoren (EVKD) stieß am Freitag ins gleiche Horn: Beim Aufbau einer modernen IT könnten Europas Kliniken viel voneinander lernen. Allerdings sei dieser Aufbau auch mit „erheblichen Investitionen verbunden, die von den Krankenhäusern nicht immer aus eigener Kraft zu stemmen seien", heißt es in einer Mitteilung des Verbandes. Vor allem die europäischen Krisenstaaten steckten in dem Dilemma dass ihnen „zum Teil am nötigsten fehlt".   

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