Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) warnt, dass die Unterfinanzierung der Universitätsmedizin die Freiheit von Forschung und Lehre in Deutschland bedrohe. „Wir erleben immer häufiger, dass aus betriebswirtschaftlichen Gründen nur noch eher klinische Forschungsverbünde mit hohem ökonomischem Potenzial gewählt werden und andere, weniger lukrative keine Chance mehr haben", sagte DFG-Generalsekretärin Dorothee Dzwonnek im Gespräch mit dem „Handelsblatt".
„Die DFG beschreibt zutreffend die Nöte der Universitätsmedizin. Wir begrüßen daher ihre Forderung nach einem Systemzuschlag zur Sicherung der Hochschulmedizin in Deutschland", teilte Hochschulmediziner Michael Albrecht, Erster Vorsitzender des Verbands der Universitätsklinika, in einer Stellungnahme zu den DFG-Äußerungen mit. Die Hochschulmedizin gerate „in der Patientenversorgung zunehmen unter Druck". Die betriebswirtschaftlich bedingte Aufgabenverdichtung in der Krankenversorgung lasse Ärzten an den Universitätsklinika immer weniger Freiraum für klinische Forschung und eine vertiefte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Krankheiten und ihren unterschiedlichen Verläufen.
„Wir schließen uns als Deutsche Hochschulmedizin der Forderung der DFG nach einer besseren Finanzierung der universitären medizinischen Forschung an. Hier sind Bund und Länder gemeinsam gefragt", so Albrecht weiter. Seit der Föderalismusreform tragen ausschließlich die Länder finanzielle Verantwortung für die Unikliniken, kommen aber ihren Pflichten oft nicht ausreichend nach. Der Bund konzentrier sich auf die Förderung der außeruniversitären Forschung in den Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung.
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Forschungsgemeinschaft fordert bessere Uniklinik-Finanzierung

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