Die Braunschweiger Krankenhäuser haben am Freitag mit einer Postkartenaktion auf die schwierige finanzielle Situation der Kliniken aufmerksam gemacht. Unter dem Motto „Wir helfen gerne - helfen Sie uns! Wir brauchen eine faire Finanzierung" unterschrieben rund 650 Bürger in der Braunschweiger Innenstadt auf einer fast 4 Quadratmeter großen Postkarte, die am Mittwoch an die Landesregierung überreicht werden soll. „Der Zyklus der Politik nach Kassenlage muss durchbrochen werden", sagte der Geschäftsführer des Klinikums Braunschweig, Helmut Schüttig, gegenüber BibliomedManager. „Wir benötigen eine echte und nachhaltige Reform."
Die Aktion gehört zum Auftakt einer landesweiten Aktionswoche der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG) mit dem Titel "2/Drittel - Niedersachsens Krankenhäusern droht das Aus!". Laut Schüttig kommen die Länder ihrer gesetzlichen Verpflichtung nicht mehr nach, den Kliniken Investitionsmittel zur Verfügung zu stellen, etwa zum Kauf neuer medizinischer Geräte. Sie werden stattdessen aus den Eigenmitteln der Kliniken finanziert, was gravierende Folgen habe: „Der Personalschlüssel kann den steigenden Anforderungen nicht mehr angepasst werden", so Schüttig. Investitionen im erforderlichen Umfang seien nicht mehr möglich, Innovationen und Qualitätssteigerungen somit in Gefahr.
Die Kampagne der NKG wird bis zum 25. Juli an verschiedensten Standorten mit Aktionen und Veranstaltungen über Finanzlage der Kliniken in Niedersachsen informieren.