Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) gibt immer mehr Geld für Arzneimittel aus. Wie die Techniker Krankenkasse (TK) am Mittwoch mit Hinweis auf Statistiken des GKV-Spitzenverbandes mitteilte, verordneten allein die niedergelassenen Ärzte im ersten Quartal dieses Jahres Medikamente im Wert von 9,8 Milliarden Euro. Im Durchschnitt habe jeder Versicherte damit für rund 140 Euro Arzneimittel verschrieben bekommen – neun Euro mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Die steigenden Ausgaben schlagen laut dem Monatsbericht der Bundesbank auch auf die gesamte Finanzlage der GKV durch. Laut den dort veröffentlichten Daten stiegen im ersten Quartal die Gesamtausgaben „mit gut sechs Prozent deutlich stärker" als die Einnahmen, die um vier Prozent zugelegt hätten. „Mit einem Anstieg von fast neun Prozent waren die Ausgaben für Arzneimittel nach der Absenkung des Herstellerrabatts zum Jahresbeginn (von 16 auf sieben Prozent) der wesentliche Kostentreiber", schreiben die Währungshüter. Aber auch im Krankenhausbereich seien die Ausgaben um 5,5 Prozent „stark" angestiegen.
Auch wegen des gekürzten Bundeszuschusses an den Gesundheitsfonds erwartet die Bundesbank für das laufende Jahr, dass die GKV „mit Ausnahme des Krisenjahrs 2009 seit 2003 erstmals wieder mit einem Defizit" abschließt.

Arzneimittelausgaben steigen
