Sovaldi, das neue Medikament gegen Hepatitis C, wird die Krankenkassen nach Berechnungen der AOK Niedersachsen bis Jahresende mindestens eine Milliarde Euro kosten, wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung" berichtet. „Es darf nicht sein, dass ein einziges Medikament, welches in der Herstellung geschätzt 100 Euro für einen Behandlungszyklus kostet, zu einem Preis von 60.000 Euro abgerechnet wird", zitiert das Blatt AOK-Chef Jürgen Peter. Das Solidarsystem werde „mit dieser überzogenen Hochpreisstrategie ausgebeutet", wettert Peter.
Krankenkassen und Pharmaverbände streiten schon seit längerem über den hohen Preis für das Medikament mit dem Wirkstoff Sofosbuvir. Der US-Konzern Gilaead hatte sich die Rechte an dem Wirkstoff mit der Übernahme des Wettbewerbers Pharmasset gesichert. Kritiker bemängeln, dass der Preis für das Hepatitis-Medikament seitdem enorm in die Höhe geschossen ist. Auch in den USA wird der Preis debattiert. In Deutschland attestierte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) der Selbstverwaltung dem Wirkstoff jüngst einen beträchtlichen Zusatznutzen und wich damit von der Empfehlung des Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) deutlich ab. Allerdings gilt der G-BA-Beschluss nicht für alle Patientengruppen.
BibliomedManager
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