Siemens Healthcare will im Rahmen seiner „Vision 2020"-Strategie sein Geschäft mit Krankenhausinformationssystemen (HS) für 1,3 Milliarden US-Dollar (circa 963 Mio. Euro) an das US-amerikanische Unternehmen Cerner Corporation verkaufen. Das teilte der Konzern gestern in München mit. Hermann Requardt, CEO Siemens Healthcare, erklärte: "In den vergangenen Jahren haben wir kontinuierlich in den Ausbau unseres HS-Portfolios investiert und haben technologisch große Fortschritte gemacht. Gleichzeitig mussten wir feststellen, dass der Geschäftserfolg unserer Krankenhausinformationssysteme nicht immer mit dem der Wettbewerber Schritt halten konnte."
Zudem erschwerten immer mehr landesspezifische Anforderungen, die sich beispielsweise aus der Gesundheitsreform in den USA ergeben, ausreichende Skaleneffekte. Requardt kündigte an, sich nun auf den Ausbau von Informationssystemen aus dem Labor-, Bildgebungs- und Therapiegeschäft zu konzentrieren. Für die Mitarbeiter in Deutschland habe Siemens für die kommenden drei Jahre Vereinbarungen zur Beschäftigungs- und Standortsicherung getroffen. Mit dem Verkauf beginnen Siemens Healthcare und Cerner zudem eine strategische Partnerschaft im Bereich der Next Generation Healthcare IT, einem „der Zukunftsfelder, auf dem Siemens Healthcare verstärkt aktiv werden will".
Im HS-Geschäft von Siemens arbeiten weltweit rund 6.000 Mitarbeiter. Die Transaktion ist vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Behörden. Das Closing soll im Verlauf des ersten Kalenderquartals 2015 sein.