In Zeiten globaler Krisen schwächelt auch die deutsche Wirtschaft. Die Sozialversicherungen werden dies aber vorerst nicht spüren, sagte Stefan Schneider, Deutschland-Chefvolkswirt der Deutschen Bank, gegenüber BibliomedManager. Die jüngsten Konjunkturdaten bleiben Schneider zufolge „auf breiter Front hinter den Erwartungen" zurück. Die Sanktionen gegen Russland dürften im laufenden Jahr das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um einen Viertel Prozentpunkt schwächer ausfallen lassen. Zusätzlich erwartet Schneider durch die Gegenmaßnahmen Russlands negative Auswirkungen auf das Investitionsklima in Deutschland. Die Prognosen für das BIP-Wachstum im kommenden und im folgenden Jahr haben die Ökonomen der Deutschen Bank von 1,8 Prozent auf 1,5 Prozent und von zwei Prozent auf 1,8 Prozent reduziert.
Das geringere Wachstum werde sich „wohl eher durch geringere Arbeitszeit" und ein niedrigeres Produktivitätswachstum ergeben. „Wir haben jedenfalls unsere Beschäftigungsprognose für 2014 nicht verändert, daher dürften auch die Sozialversicherungen zunächst wenig abbekommen", sagte Schneider. Trotzdem dürfte gerade im System der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) schon bald wieder eine Lücke klaffen, wie die Bundesbank in ihrem jüngsten Monatsbericht ausgeführt hatte. Grund dafür sind den Währungshütern zufolge der gekürzte Bundeszuschuss und die steigenden Ausgaben für Arzneimittel.
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Sozialkassen verkraften globale Krisen vorerst

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