Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) der Selbstverwaltung hat gestern im Rahmen der Qualitätssicherung eine Reihe von Maßnahmen beschlossen. Unter anderem verabschiedete der G-BA die Satzung für die Trägerstiftung für das künftige Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTiG). Der Beschluss fiel nahezu einstimmig, einzig das unparteiische Mitglied Regina Klakow-Franck enthielt sich mit Verweis auf Kritik der Patientenvertreter. Diese lehnten die Satzung ab, da sie selbst nicht in den Gremien des neuen Instituts beteiligt sein werden. Außerdem kritisierten sie mangelnde Transparenz. Dem Stiftungsauftrag für das Institut stimmten sie aber zu. Der Beschluss dazu fiel einstimmig.
Ferner verabschiedete der G-BA einstimmig den Qualitätsreport des Aqua-Instituts, der auf der G-BA-Tagung zur Qualitätssicherung im September detailliert vorgestellt wird. Der Bericht sei das „Flaggschiff" unter den G-BA-Maßnahmen zur Qualitätssicherung sagte Klakow-Franck, die auch Vorsitzende des Unterausschusses Qualitätssicherung ist. Das Verfahren des AQUA-Instituts zur Qualitätssicherung sei „langjährig etabliert" und transparent. „Auch in diesem Jahr sind von besonderen Interesse diejenigen Leistungsbereiche und Indikatoren, deren Qualitätsverbesserungspotenzial noch nicht ausgeschöpft ist", sagte Klakow-Franck. So zeige zum Beispiel der Leistungsbereich Geburtshilfe einen „besonderen Handlungsbedarf", was die Anwesenheit eines Pädiaters bei Frühgeburten betreffe. Aus Sicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) ist „Qualität eine Kernkompetenz der Krankenhäuser". Erneut belege der AQUA-Report, dass in keinem anderen Bereich des Gesundheitswesens Qualität so umfassend kontrolliert und bewertet werde wie bei den Kliniken, betonte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum.
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) erhielt vom G-BA den Auftrag, die Einladung und das Merkblatt zum Mammographie-Screening zu überarbeiten. Ferner soll das IQWiG "die Recherche, Darstellung und Bewertung des aktuellen medizinischen Wissenstandes zur „Systemischen Therapie bei Erwachsenen als Psychotherapie-Verfahren" durchführen".
Des weiteren beschloss der G-BA, die Arbeit an vier strukturierten Behandlungsmethoden (Disease-Management-Programme, DMP) aufzunehmen. Es handelt sich um die chronischen Krankheiten rheumatoide Arthritis, chronische Herzinsuffizienz, Osteoporose und Rückenschmerz. Außerdem nahm das oberste Gremium der Selbstverwaltung einen Bericht des AQUA-Instituts an zur Qualitätssicherung bei der Arthroskopie am Kniegelenk. Auf Antrag der Patientenvertretung war dieser Tagespunkt einstimmig in den öffentlichen Teil der Sitzung verlegt worden. Die neue Richtlinie für diese Behandlung soll nun bis Februar erarbeitet werden. KBV-Vorstandschef Andreas Gassen attackierte die Patientenvertreter nach dem Beschluss über die Tagesordnung. Sie sollten „sich an die Verfahrensordnung" halten. Gassen sprach von einer „Respektlosigkeit gegenüber den Mitarbeitern" der KBV.
BibliomedManager

G-BA beschließt Maßnahmen zur Qualitätssicherung

BibliomedManager