Große Qualitätsunterschiede bei Blinddarm-OPs

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Deutsche Kliniken weisen bei den Komplikationsraten nach Blinddarm-Entfernungen erhebliche Unterschiede auf. Das ergab eine Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der Allgemeinen Ortskrankenkassen (WIDO) von Daten zu Operationen von mehr als 100.000 Patienten in rund 1.000 Kliniken. Während es im besten Viertel der Kliniken laut der Erhebung nur bei 1,8 Prozent zu ungeplanten Folgeeingriffen innerhalb von 90 Tagen kam, war dies im schlechtesten Viertel bei mehr als 5 Prozent der Fall. „Das heißt, dass in den schlechten Kliniken mehr als doppelt so viele Patienten von Komplikationen betroffen waren", sagte AOK-Vizechef Uwe Deh. Die Auswertung basiert auf dem Verfahren zur Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR) für die Jahre 2010 bis 2012.

Genauso große Unterschiede ergeben die Daten für allgemeinchirurgische Komplikationen, etwa Infekte oder Blutvergiftungen, von denen im besten Viertel 2,1 Prozent betroffen waren. In den schlechtesten 25 Prozent der Krankenhäuser war das für 6 Prozent der Fall. Bei diesen Kliniken kommt laut den WIDO-Ergebnissen eine Sterblichkeit von 0,5 Prozent der Patienten innerhalb von 30 Tagen nach der Operation hinzu, obwohl dieser Wert im Schnitt deutschlandweit bei 0 Prozent liegt. Der AOK-Vizechef forderte Konsequenzen und verwies auf ein aktuelles AOK-Positionspapier zur Krankenhausreform. Darin fordern die Ortskrankenkassen, bestimmte Mindeststandards festzulegen, etwa bei der personellen Besetzung, dem Vorhalten bestimmter Diagnostik und die Erfüllung von Mindestmengen, ohne die die Kliniken künftig Eingriffe nicht mehr vornehmen dürfen sollen.

» Nachricht: AOK will bedarfs- und qualitätsorientierte Krankenhauslandschaft

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