Der Kommunikationskanal „KV-Connect" zum Austausch von medizinischen Daten für niedergelassene Ärzte sorgt für Ärger beim Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). „Es grenzt an die Verschwendung von Versichertengeldern, wenn die Organisationen der Ärzteschaft ein Parallelnetz zu der gesetzlich vorgesehenen und im Aufbau befindlichen einheitlichen Telematik-Infrastruktur aufbauen", erklärte Florian Lanz, Sprecher des GKV-Spitzenverbandes auf Anfrage des BibliomedManager. „Es ist dringend notwendig, dass die Politik hier einschreitet und den teuren und ineffizienten Aufbau von Doppelstrukturen unterbindet", so Lanz weiter.
Anlass des Ärgers ist eine Pressemitteilung der KV Telematik GmbH, einem Tochterunternehmen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Darin teilte die Firma am Dienstag mit: „Die Vernetzung im Gesundheitswesen unter Wahrung der Datensicherheit ist gerade in vollem Gange. Genau das bietet unser eArztbrief den niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten, Ärztenetzen sowie Krankenhäusern." Der GKV-Spitzenverband hatte das KBV-Projekt schon früher heftig kritisiert und den Ärzten vorgeworfen, die Arbeit der Gematik, die als gemeinsames Unternehmen von GKV-Spitzenverband und Leistungserbringern unter anderem die elektronische Gesundheitskarte verantwortet, zu verzögern.
