Arzneimittelkosten nehmen weiter zu

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Die Kosten für Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind im Jahr 2013 weiter gestiegen auf insgesamt 32,11 Milliarden Euro. Das geht aus dem gestern veröffentlichten „Arzneiverordnungs-Report 2014" hervor. Damit beliefen sich die Mehrkosten im Vergleich zum Vorjahr auf 3,2 Prozent. Der Anteil der Arzneimittelausgaben am Gesamtvolumen der GKV-Kosten (198 Milliarden Euro) blieb mit 16,2 Prozent konstant. Der aktuelle Report basiert auf 819 Millionen kassenärztlichen Verordnungen aus dem Jahr 2013. Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat dafür die Rezepte von insgesamt rund 203.000 Vertragsärzten ausgewertet.

Ulrich Schwabe, Pharmakologe und Herausgeber des Reports, kritisierte gestern den erneuten Kostenanstieg: Die überzogene Preispolitik der Arzneimittelindustrie ginge mit überhöhten Preisen zu Lasten der Patienten einher. Dass neueingeführte Präparate im europäischen Vergleich keine nennenswerten Preisunterschiede mehr aufwiesen, führt Schwabe etwa auf die Nutzenbewertung durch das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) zurück. Dieses habe sich seit seiner Einführung vor drei Jahren als wichtiges Steuerelement für den deutschen Arzneimittelmarkt etabliert.

Der Geschäftsführende Vorstand des AOK-Bundesverbandes, Uwe Deh, sieht im AMNOG aber auch eine Lücke, da die Unternehmen im ersten Jahr ihre Preise frei festsetzen könnten. „Gerade müssen wir tatenlos zusehen, wie einzelne Unternehmen diese Lücke als Schlupfloch missbrauchen." Wer den Preis für ein neues Arzneimittel extrem hoch ansetze und so im ersten Jahr sehr hohe Umsätze erziele, hebele das Gesetz auf elegante Weise aus, sagte Deh gestern in Berlin.

 

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