Zurückhaltung im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) der Selbstverwaltung: Das Klinikportal, das der G-BA mit seinem neuen Qualitätsinstitut im Auftrag des Gesetzgebers aufbauen soll, wird wohl keine typische Rangliste. „Rankinglisten sind manipulationsanfällig und können Fehlanreize schaffen", warnt Regina Klakow-Franck, unparteiisches G-BA Mitglied. „Die vielen fachlichen Einzelinformationen zu einem Summenparameter oder Qualitätsindex zu aggregieren, ohne dabei den Informationsgehalt zu verkürzen oder zu verfälschen, das ist die hohe Kunst", sagt Klakow-Franck im Interview der „Ärzte-Zeitung". Sie wünsche sich eine knappe auch für Laien verständliche Darstellung. „Den Probebetrieb des erwarteten neuen Bewertungsportals sehe ich frühestens 2017."
Die von der Politik geforderte sektorenübergreifende Qualitätssicherung bezeichnet Klakow-Franck als „unverzichtbar", allerdings seien die „Barrieren bei der Umsetzung am Anfang unterschätzt" worden. Solange nun für Vertragsärzte und Kliniken unterschiedliche Abrechnungssysteme gälten, müsse man „bevorzugt auf die Nutzung von Sozialdaten der Krankenkassen setzen" sowie auf Patientenbefragungen.