Die in finanzielle Schieflage geratene Universitätsmedizin Halle (UKH) setzt auf Kooperation: Künftig will die Uniklinik in der Krankenversorgung und Rehabilitation mit den Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannstrost (BGKG) Halle, einem 560 Betten starken Traumazentrum, zusammenarbeiten und etwa eine Brückenprofessur für Kindertraumatologie einrichten sowie im Schwerverletztenartenverfahren gemeinsame Wege gehen. Außerdem ist eine Stiftungsprofessur für Plastische Chirurgie und Handchirurgie geplant.
Wie die Vertragspartner in dieser Woche mitteilten, soll durch die Kooperation auch das Rehabilitationsangebot in der Region verbessert werden. So plant die BGKG, auf dem Gelände der Universität 60 Betten für nichtbeatmete neurologische Frührehabilitationspatienten einzurichten, für deren Behandlung dann die Infrastruktur der Uniklinik zur Verfügung stünde. Ziel sei es, Frühreha-Patienten im Land Sachsen-Anhalt selbst behandeln zu können, anstatt sie in Einrichtungen benachbarter Bundesländer verlegen zu müssen. Daneben will die BGKG ein ehemaliges Gebäude der Universitätsmedizin mit weiteren 50 Betten für die berufsgenossenschaftliche stationäre Weiterbehandlung und komplexe Handrehabilitation nutzen.
„Damit erfüllen wir den politischen Auftrag, die Krankenversorgung im südlichen Halle gemeinsam durch Kooperationen weiterzuentwickeln und steigern unsere wirtschaftliche Effizienz", sagte UKH-Vorstandsvorsitzender Thomas Klöss. Die Vereinbarung sei Teil des „Entwicklungskonzepts 2025", welches die UKH im vergangenen Jahr vorgestellt hatte, um den Betrieb des Klinikums zu sichern. Dies war nötig geworden, nachdem der Standort durch den Wissenschaftsrat in der jetzigen Größe in Frage gestellt worden war. Der Wissenschaftsminister Sachsen-Anhalts, Hartmut Möllring, sprach dem Klinikum daraufhin eine Bestandsgarantie aus.