Mit dem Bürokratieabbau in der Pflege wird es offenbar ernst: Der GKV-Spitzenverband, der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) und die Freie Wohlfahrtspflege wollen eine Implementierungsstrategie zur Entbürokratisierung der Pflege erarbeiten lassen. Dies sei in enger Abstimmung mit dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) erfolgt, teilte der bpa-mit. Im April hatte das BMG den Abschlussbericht zu dem Bürokratie-Verschlankungsprojekt vorgestellt. Zuvor hatten Einrichtungen und ambulante Dienste Modellbögen für eine einfachere Dokumentation in der Praxis getestet.
Nun soll die ehemalige Ombudsfrau des BMG-Projekts, Elisabeth Beikirch, konkrete Vorschläge zur Umsetzung einer bundesweiten Dokumentationssystematik erarbeiten. Die Teilergebnisse sollen dann im Dezember präsentiert und als Grundlage für das Umsetzungsprojekt genutzt werden. „Danach sind alle Voraussetzungen geschaffen, um ohne zeitliche Verzögerung mit der flächendeckenden Praxisphase zu beginnen", sagte bpa-Geschäftsführer Bernd Tews. Dies entlaste die Pflege von unnötiger Bürokratie und schaffe mehr Zeit für Zuwendung und Betreuung.
Laut bpa werden für die bundesweite Integration in den Praxisalltag zwei Jahre eingeplant. Dabei sollen aber nicht nur Fachkräfte der Pflegeeinrichtungen über das notwendige Fachwissen verfügen. Auch die die Pflegekassen, der Medizinische Dienst der Krankenkassen und die Heimaufsichten sollen in den Prozess eingebunden werden „und damit ihre Unterstützung deutlich machen", sagte bpa-Geschäftsführer Herbert Mauel.
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Entbürokratisierung der Pflege kommt voran
