Studie belegt Vorteile von Klinikverbünden

  • News des Tages

Kliniken arbeiten im Verbund dauerhaft effektiver, haben Forscher des Hamburg Center für Health Economics (HCHE) herausgefunden. Allerdings: Die Profitabilität steigt nur im ersten Jahr nach dem Zusammenschluss. Nachdem ältere Studien bereits kurzfristige Effekte etwa durch zentrale Klinik-Administrationen belegt hatten, wurden in der heute präsentierten Erhebung Klinikverbünde auf langfristige wirtschaftliche Ergebnisse hin untersucht. Ziel war es laut HCHE-Wissenschaftlerin Vera Antonia Büchner, herauszufinden, „ob derartige Einsparungen nur eine Übergangserscheinung sind oder ein Verbundeintritt auch langfristig positive Auswirkungen auf Effizienz und Profitabilität hat."

Der Übergang zum Verbund führt laut HCHE zunächst zu Effizienzeinbußen, etwa durch die gestiegene Komplexität, durch Umstrukturierungen und Investitionen in neue Infrastruktur. Gestiegene Kommunikationskosten und längere Entscheidungswege führten ebenfalls zu kurzfristigen Effizienzdefiziten. „Insgesamt betrachtet sind dadurch zunächst die Effizienzzuwächse kleiner", sagte Büchner. Sie seien aber immer positiv, wirkliche Verluste würden nicht erzielt. Denn Verbünde könnten etwa bessere Einkaufspreise erzielen und so ihre Kosten weiter reduzieren. Die Ergebnisse zeigten, dass Krankenhäuser nach einem Verbundeintritt bis zu 3,4 Prozent effizienter arbeiten als Krankenhäuser, die zu keinem Verbund gehören - und dies über Jahre hinweg. „Somit ist nicht von einem vorübergehenden Effekt, sondern von einem permanenten Einfluss auf die Effizienz auszugehen", sagte der wissenschaftliche Direktor des HCHE, Jonas Schreyögg.

Allein aus finanziellen Überlegungen heraus sollte nach Meinung der Forscher ein Verbundeintritt aber nicht erfolgen. Das zeigten die Ergebnisse zur Profitabilität. So seien die Umsatzrentabilität und der Return-on-Investment (ROI) zwar durchschnittlich jeweils um 2,6 und 3,5 Prozent gestiegen, jedoch ausschließlich innerhalb eines Jahres nach dem Eintritt im Vergleich zu der Gruppe der Einzelkrankenhäuser. Ebenso stiegen das Betriebsergebnis und der Gewinn nach Steuern nur im ersten Jahr. „Daher müssen wir derzeit davon ausgehen, dass der finanzielle Effekt eher vorübergehend ist", so Schreyögg.

Die Untersuchung umfasste über 800 Krankenhäuser mit Beobachtungszeiträumen von bis zu 11 Jahren. Im Mittelpunkt der Forschung standen laut HCHE neue Verbünde mit einem zentralen Eigentümer, keine Netzwerke oder strategischen Allianzen. Die vollständige Studie wurde im Oktober online veröffentlicht.

Vera Antonia Büchner, Vera Hinz, Jonas Schreyögg: Health systems - changes in hospital efficiency and profitability. in Health Care Managment Science, 11. Oktober 2014.

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Mit unserem täglichen Newsletter informieren wir bereits rund 10.000 Empfänger über alle wichtigen Meldungen aus den Krankenhäusern und der Gesundheitsbranche

Kontakt zum Kundenservice

Rufen Sie an: 0 56 61 / 73 44-0
Mo - Fr 08:00 bis 17:00 Uhr

Senden Sie uns eine E-Mail:
info@bibliomedmanager.de

Häufige Fragen und Antworten finden Sie im Hilfe-Bereich