Die gesetzlichen Krankenkassen haben in den ersten 9 Monaten des Jahres insgesamt 750 Millionen Euro in Prämienzahlungen oder anderen freiwilligen Leistungen an ihre Versicherten ausgeschüttet. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) heute mit. Mit Reserven von weiterhin 16 Milliarden Euro seien die Kassen aber finanziell unverändert stabil und gut aufgestellt, sagte Gesundheitsminister Hermann Gröhe und riet den Kassen, „ihre hohen Finanzreserven weiterhin im Sinne der Versicherten zu nutzen."
Ohne die Ausschüttung hätte die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) laut BMG in den ersten 3 Quartalen 2014 ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis eingefahren. So standen Einnahmen von 152,6 Milliarden aber Ausgaben von 153,3 Milliarden Euro gegenüber. Aufgrund der erheblichen Reserven der Kassen stehe die GKV Ende 2014 - genau 10 Jahre nach dem Rekord-Schuldenstand von damals 8,3 Milliarden Euro –weiter auf einem sehr soliden Fundament. Zum Abschluss des dritten Quartals hätten die Reserven 16 Milliarden Euro betragen.
Auch der Gesundheitsfonds verzeichne zwar für die ersten 9 Monate ein Defizit von 4,12 Milliarden Euro. Dies sei aber saisonüblich und resultiere zum Großteil aus der Auszahlungssystematik. Zudem werde sich die günstige Entwicklung der Beitragseinnahmen mit einem Plus von 3,6 Prozent im vierten Quartal aufgrund von Einmalzahlungen wie Weihnachtsgeld und den ab Jahresmitte wirksamen Rentenerhöhungen noch einmal verbessern. Der GKV-Schätzerkreis geht für das Gesamtjahr 2014 von einer Verringerung des Defizits im Gesundheitsfonds auf rund 1 Milliarde Euro aus und erwartet zum Jahreswechsel eine Liquiditätsreserve in Höhe von 12,6 Milliarden Euro.

Kassen trotz Prämienausschüttung weiter „stabil"
