Die Versorgungsqualität in Pflegeheimen und bei ambulanten Pflegediensten ist nach Ansicht des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und des Medizinischen Dienstes (MDS) des GKV-Spitzenverbandes besser geworden. Der am Dienstag veröffentlichte vierte Pflegequalitätsbericht gebe „Anlass zu Optimismus, aber keinesfalls sich auszuruhen", sagte Gernot Kiefer, Vorstand des GKV-Spitzenverbandes.
Im Einzelnen zeigt der Bericht, dass im Vergleich zum Vorjahr der Anteil der Betroffenen mit einer chronischen Wunde oder einem Dekubitus, bei denen die Versorgung nicht nach dem aktuellen Stand des Wissens erfolgte, von 25,5 auf 21 Prozent gesunken ist. Eine „deutliche Verbesserung" zeige sich beim Schmerzmanagement: Bei 37,3 Prozent der in dem Bericht Erfassten war eine Schmerzerfassung nötig. Davon haben 80,3 Prozent tatsächlich eine Schmerzeinschätzung erhalten. Im Vorjahr war es nur knapp über die Hälfte gewesen.
Nach Einschätzung des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) ist der MDS-Pflege-Qualitätsbericht „erst einmal eine gute Nachricht". Die gemessenen Qualitätsmerkmale zeigten durchweg erhebliche Verbesserungen des Status vor drei Jahren an, hieß es in einer Mitteilung, allerdings „auch, dass noch viel zu tun bleibt, zumal der Versorgungsbedarf immer komplexer" werde. DBfK-Präsidentin Christel Bienstein forderte: „Es muss nach den Gründen gesucht werden, die einen höheren Erfüllungsgrad bei Dekubitusprophylaxe, Wundversorgung, Schmerzmanagement, Medikamentengabe usw. behindern: Ist es der Mangel an Fachpersonal, Zeitdruck und zu enge Minutentaktung oder die zögerliche ärztliche Verordnung von Hilfs- und Heilmitteln?"