Der neue Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Thomas Reumann, warnt vor weiteren bürokratischen Hemmnissen infolge der Qualitätsoffensive der Bundesregierung. Während seiner ersten öffentlichen Rede als Präsident im Rahmen einer DKG-Informationsveranstaltung zum "Eckpunktepapier Krankenhausreform 2015" am Freitag in Berlin sagte Reumann: „Wenn wir uns die Eckpunkte anschauen, stellen wird fest, dass dort ein erheblicher Bürokratieschub kommen wird."
Die Ansätze zur Qualität sorgten für immer mehr Kontrollen, immer mehr Qualitätsauflagen und immer mehr Kontrollen der Kontrollen. "Offensichtlich hat sich eine über viele Jahre groß angelegte Misstrauenskampagne gegen die Krankenhäuser durchgesetzt, die einer objektiven Überprüfung allerdings nicht standhält. Ich sage ganz ehrlich: Das ärgert uns und das verletzt uns auch", beteuerte Reumann, der im Dezember die Nachfolge von Alfred Dänzer als DKG-Präsident angetreten hat. Die Versorgungswirklichkeit, so der Reutlinger Landrat, mache deutlich, weshalb sich Krankenhäuser oftmals als Notnagel der Patientenversorgung fühlten. "Dafür erwarten wir Wertschätzung, die sich unter anderem auch in besseren finanziellen Rahmenbedingung ablesen lässt. Wir brauchen eine faire Behandlung der Kliniken, da wo sie für andere Versorger in die Bresche springen."
Reumann nutzte seine Rede, für die er lang anhaltenden Applaus der rund 300 Gäste erhielt, unter anderem auch, um die generelle Ausrichtung seiner Amtszeit als DKG-Präsident deutlich zu machen: Ausführlich widmete er sich den Stärken der Krankenhäuser mit deren Bedeutung für Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Innovationskraft. Er betonte den Beitrag der Krankenhäuser zur sozialen Stabilität, zur Daseinsvorsorge und zur Sicherstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse im ländlichen Raum.