Das schleswig-holsteinische Gesundheitsministerium hat ein Informationsnetzwerk eingerichtet, um angemessen auf die vergangene Woche bekannt gewordenen Keiminfektionen am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) reagieren zu können. Am Wochenende verständigten sich dem Ministerium zufolge Fachleute der Behörde, des Klinikums und des Gesundheitsamtes der Stadt Kiel über Maßnahmen zur Bekämpfung des gramnegativen „Acinetobacter baumannii". „Mit einer zusätzlichen Unterstützung durch eine Forschergruppe aus Frankfurt erwarten wir weitere kompetente Fachleute, die Erfahrung im Umgang speziell mit diesem Keim haben", sagte Gesundheitsministerin Kristin Alheit gestern in Kiel.
In einem Gespräch hatte das UKSH vorgestern mitgeteilt, dass bei 27 Patienten der Keim nachgewiesen werden konnte. Bei 11 Verstorbenen sei das gegen vier Antibiotikagruppen resistente Bakterium analysiert worden. Davon könne bei zwei Todesfällen nicht ausgeschlossen werden, dass der Keim einen zusätzlichen Einfluss neben der schweren Grunderkrankung hatte. Alheit will nach eigenen Angaben vor allem die Patienten regelmäßig informieren: „Daher haben wir eine engmaschige Information der Öffentlichkeit eingeleitet".
Zur Keimbekämpfung erfolge derzeit etwa eine strikte Trennung der Pflegekräfte für besiedelte und nicht besiedelte Patienten, eine Eins-zu-Eins-Betreuung von Pflegekraft zu Patient sowie eine Aufstockung des Personals zur Reinigung der Bereiche mit Kontaktpersonen. Die Forschergruppe des Universitätsklinikums Frankfurt wird ab heute erwartet.
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