Die Große Koalition will über die Krankenhäuser und niedergelassenen Ärzte nach Ansicht des Verbandes der Ersatzkassen (VDEK) in den kommenden Jahren zu viel zusätzliches Geld regnen lassen. Die VDEK-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner bezifferte auf einer Pressekonferenz in Berlin allein die Kosten der von der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Krankenhausreform geplanten Maßnahmen auf 3,8 Milliarden Euro innerhalb von drei Jahren. Die geplante qualitätsorientierte Vergütung beinhalte dabei „Zuschläge für Selbstverständlichkeiten", etwa eine qualitativ gute Versorgung. Der VDEK-Verbandsvorsitzende Christian Zahn kritisierte die geplanten Zusatzentgelte im E-Health-Gesetz für niedergelassene Ärzte. „Es ist ein Irrsinn", sagte Zahn mit Blick auf die damit verbundene Förderung von KV Safenet, das die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) derzeit aufbauen und dass der VDEK als Konkurrenz zur elektronischen Gesundheitskarte sieht.
Insgesamt erwartet der VDEK, dass allein durch die Preissteigerungen im Gesundheitswesen die Zusatzbeiträge der Versicherten bis zum Jahr 2018 von heute im Durchschnitt 0,9 Prozent auf bis zu 1,7 Prozent ansteigen werden. Durch die geplanten Gesetzesänderungen werde sich der Anstieg um einen weiteren Prozentpunkt erhöhen. Vor diesem Hintergrund wiederholte Zahn die Forderung, zu einer vollkommen paritätischen Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung zurückzukehren und die Einfrierung des Arbeitgeberanteils bei 7,3 Prozent aufzugeben.
