Sollte sich die Schere zwischen Kosten und Vergütung weiter öffnen, werden bald alle Krankenhäuser zahlungsunfähig sein. Diese Einschätzung hat der Vorstandsvorsitzende der Berliner Charité, Karl Max Einhäupl, in einem Interview mit dem „Handelsblatt" vertreten. Darin fordert er eine monistische Finanzierung der Kliniken und die Entmachtung der Kommunen bei der Versorgungsplanung. „Die politisch Verantwortlichen bräuchten Mut zur Veränderung", so Einhäupl. „Aber bauen Sie mal als Landrat im eigenen Landkreis Krankenhausbetten ab. Dann sind Sie nicht mehr lange Landrat."
Diese Systemumstellung kann laut Einhäupl nur mit Steuermitteln vom Bund finanziert werden. Der Vorteil der monistischen Finanzierung sei eine bedarfsgerechtere Verteilung, die nicht „nach der Frage, ob sich ein Land die Investition leisten kann" gesteuert werde. Er machte die Sparpolitik der Länder dafür verantwortlich, dass die Krankenhäuser zum Überleben teils mehr Patienten behandeln, als dies medizinisch nötig wäre.