Eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der Privaten Krankenversicherung (WIP) widerspricht der These, dass in Deutschland mehr Operationen vorgenommen werden als im Rest der Welt. Vor allem Daten der Industrieländerorganisation OECD hatten in den vergangenen Jahren für eine Debatte über die Deutschen als „OP-Weltmeister" gesorgt. Deutschland stand den OECD-Daten zufolge etwa beim Einsatz künstlicher Knie- und Hüftgelenke auf Platz zwei der OP-Weltrangliste. Die OECD hat damit die Debatte über eine medizinisch nicht gerechtfertigte Mengenausweitung der deutschen Krankenhäuser befeuert. Indirekt wurde den Klinikärzten damit unterstellt, aus wirtschaftlichen Motiven zu operieren.
Das WIP hat die Daten nun altersbereinigt. Damit liegt Deutschland bei den Hüft-OPs nicht auf Rang zwei, sondern auf Platz fünf, wie die „Süddeutsche Zeitung" am Donnerstag berichtete. Bei den Operationen von Gallenblasen lande Deutschland laut WIP auf Platz zwölf, bei der OECD war es Rang sechs, berichtet das Blatt weiter. Bei Bypass-Operationen rangiere Deutschland anders als bei der OECD nicht auf Platz drei, sondern an zehnter Stelle.