Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) schlägt angesichts der schwierigen finanziellen Situation der Kliniken Alarm: "Rund 90 Prozent der Häuser können ihre Zukunft nicht aus eigener Kraft sicher stellen", warnte VKD-Chef Josef Düllings am Mittwochvormittag im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin. Düllings stellte erste Ergebnisse der jüngsten Umfrage unter 441 Krankenhausmanagern vor. Demnach erwirtschafteten im vergangenen Jahr 35,4 Prozent der Kliniken ein Defizit, 57 Prozent eine Umsatzrendite von 0 bis 4 Prozent. Nur 7,6 Prozent erreichten eine höhere Rendite. Düllings warnte, dass nur Krankenhäuser mit einer Rendite von mehr als 4 Prozent ausreichend Finanzkraft hätten, ihre Zukunft betriebswirtschaftlich sicherzustellen.
Er forderte finanzielle Hilfe des Bundes, um die mangelnde Investitionstätigkeit der Bundesländer auszugleichen. "Wenn die Länder ausfallen, dann sehen wir den Bund als Ausfallbürgen. Es ist ja nicht so, dass der Bund am Hungertuch nagt." Kernforderung sei, dass aus dem Bundeshaushalt 2,7 Milliarden pro Jahr in die Kliniken fließen. Der VKD fordert einen gemeinsamen Sicherstellungsauftrag von Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und Krankenhäuser in der ambulanten Notfallversorgung. Auch die Krankenkassen adressierte Düllings: "Ich werfe einigen Krankenkassen gezielte Zechprellerei vor", sagte er mit Blick auf überzogene Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK).
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