An die kommende Krankenhausreform stellt Thomas Reumann, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), klare Erwartungen. "Es gibt eine strukturelle Unterfinanzierung der Krankenhäuser, auf die reagiert werden muss", sagte Reumann am Dienstagabend auf dem DKG-Frühjahrsempfang. Deshalb sei "2015 ein Jahr zentraler Weichenstellungen" für die Kliniken. Reumann begrüßte den von der Bund-Länder-AG zur Krankenhausreform geplanten Investitionsfonds, sagte aber, dass dieser nicht ausreiche, um das Problem der mangelnden Investitionsfinanzierung zu lösen. Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Annette Widmann-Mauz, nahm hierzu die Länder in die Pflicht: "Es kann nicht angehen, dass die Krankenhäuser große Mittel der Investitionsfinanzierung aus den Betriebsmitteln finanzieren."
Eine "Grundsanierung" forderte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum, der von der DKG-Mitgliederversammlung zuvor für weitere 5 Jahre in seinem Amt bestätigt wurde. Baum warnte vor "einer neuen Qualität der Zuständigkeit der Medizinischen Dienste der Krankenkassen" durch die geplante Reform und forderte, dass die MDK sich weiter darauf beschränken sollten, medizinische Einzelfälle zu prüfen. Es sei nicht ihre Aufgabe, die Struktur- und Prozessqualität zu prüfen, kritisierte der DKG-Hauptgeschäftsführer.