Etwa 4 von 5 Rücken-OPs sind laut einer aktuellen Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) nicht notwendig. „85 Prozent der Rückeneingriffe haben sich nach einer Zweitmeinung als unnötig herausgestellt", sagte der Leiter des TK-Versorgungsmanagements Klaus Rupp.
Im Rahmen des vor 5 Jahren gestarteten Modellprojekts „Zweitmeinung vor Wirbelsäulen-Operation" haben sich der Kasse zufolge mehr als 1.700 Versicherte eine Zweitmeinung eingeholt. Bei etwa 1.450 der Patienten sei eine geplante OP als nicht notwendig eingeordnet und eine nichtoperative Behandlung, beispielsweise eine Physio- oder Schmerztherapie, empfohlen worden. „Die zweite Meinung nutzt den Patienten. Ihnen bleiben Klinikaufenthalte und Operationsrisiken wie Nerven- und Gefäßschädigungen oder Narbenprobleme und Verwachsungen erspart", sagte Rupp.
Im geplanten Versorgungsstärkungsgesetz der Bundesregierung soll die Zweitmeinung in einem geregelten Verfahren verankert werden. Allerdings hält Rupp die vorgesehene Frist von mindestens zehn Tagen für sehr kurz. „Für den Patienten kann es dadurch zeitlich schwierig werden, sein recht auf eine Zweitmeinung wahrzunehmen". Es sei deshalb zu überdenken, die Frist auf vier Wochen zu verlängern.
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TK: 85 Prozent der Rücken-OPs nicht notwendig

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