Sind die Kosten für besonders schwere Fälle in den Krankenhäusern gedeckt? Das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) hat dazu am Dienstag seinen Extremkostenbericht vorgelegt. InEK-Geschäftsführer Frank Heimig hatte bereits am DRG-Forum dazu erste Ergebnisse bekanntgegeben.
In einer gemeinsamen Pressemitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) und des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-SV) hieß es nun zu Veröffentlichung des Gesamtdokuments: „Der Bericht zeigt, dass die Weiterentwicklung des Fallpauschalensystems durch den DRG-Katalog 2015 und dabei insbesondere durch die Einführung der „Aufwendigen intensivmedizinischen Komplexbehandlung", Kostenausreißer besser abbildet. Mit Blick auf die Pflege und Weiterentwicklung des DRG-Katalogs 2016 wird das InEK auf Basis des Extremkostenberichts beauftragt zu prüfen, inwiefern durch weitere Anpassungen der Klassifikation die Abbildung von kinderonkologischen Fällen verbessert werden kann."
Zu den von Frank Heimig auf dem DRG-Forum vorab präsentierten Daten sagte Ralf Heyder, Generalsekretär des Verbandes der Uniklinika Deutschlands (VUD), auf Anfrage des BibliomedManagers: „Die Daten des InEK zeigen eine Unterfinanzierung der Extremkostenfälle in den Universitätskliniken an. Für die Uniklinika sind die fehlenden Mittel von je nach Standort bis zu 8 Millionen Euro keine Peanuts, weil sie sich zusammen mit weiteren Faktoren zu einer erheblichen Unterfinanzierung der Hochschulmedizin auftürmen. Erinnert sei beispielsweise an die Unterfinanzierung der Hochschulambulanzen. Einfache Lösungen gibt es nicht. Soweit das möglich ist, sollte das Problem durch Weiterentwicklungen des DRG-Systems aufgelöst werden. Gleichzeitig ist aber unbedingt darauf zu achten, dass die Komplexität nicht noch weiter steigt. Deshalb sollten pauschale Zuschläge zur Extremkostenfinanzierung kein Tabu sein." Der gesamte Bericht kann auf der Internet-Seite des InEK abgerufen werden.