Bund der Steuerzahler kritisiert Medizinstrategie aus Hannover

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Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat dem Klinikverbund der Region Hannover (KRH) mangelnden Mut zur Basissanierung vorgeworfen. Die sogenannte „Medizinstrategie 2020" des kommunalen Verbunds „ziele zwar in die richtige Richtung, trage jedoch erhebliche Risiken des Scheiterns in sich", kritisierte der BdSt anlässlich eines in der vergangenen Woche dazu veröffentlichten Gutachtens. Der Plan sei nur in Teilen geeignet, um die derzeitigen Jahresverluste von über 20 Millionen Euro bis zum Jahr 2018 in Überschüsse zu verwandeln.

Statt konsequentes Kostenmanagement beim Personal und beim Sachaufwand zu betreiben, stünden Umsatz- und Leistungswachstum in den Kliniken zu stark im Vordergrund. Der Autor der Expertise, Gesundheitsökonom Dietmar Bösch, bemängelt insbesondere den Verzicht auf Privatisierung nichtmedizinischer Dienstleistungen, wie Speisenversorgung oder Reinigung. Auch fehle es an einer weitgehenden Verschlankung der Managementebenen im Klinikverbund. Gemessen am Umsatz erreichten die Personalaufwendungen im Klinikum Region Hannover 77 Prozent. Privatgeführte Krankenhäuser in ähnlicher Größenordnung wiesen dagegen eine Personalquote von lediglich 55 Prozent auf. Deshalb müsse ein konsequentes Kostenmanagement beim Personal- und Materialeinsatz eingeführt werden, um den Klinikverbund der Region Hannover von Betriebskostenzuschüssen durch die Steuerzahler unabhängig zu machen, so der BdSt. Auch die Kooperationsbereitschaft mit Kliniken anderer Träger könne ausgeprägter sein.

Die KRH-Geschäftsführung entgegnete auf Anfrage von BibliomedManager, die Einschätzung des Gutachters, die Medizinstrategie reiche nicht aus, um das Unternehmen KRH wirtschaftlich zu sanieren, verkenne den Sinn des Konzepts. Diese sei nicht als „Sparprogramm" erarbeitet worden, sondern die Grundlage für die Entwicklung zukunftsweisender Strukturen der medizinischen Versorgung. Die wirtschaftliche Konsolidierung des KRH  werde durch das 2013 aufgelegte „Konsolidierungs- und Zukunftsprogramm" (Kuz II) vorangetrieben. So sollen die Personal- und Sachkosten gesenkt und die klinischen Abläufe effizienter gestaltet werden. Weiterhin strebe der KRH bis 2017/ 2018 ein ausgeglichenes Jahresergebnis an.

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